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RFID: Wissen Sie, was Ihr Pullover über Sie erzählt ...?

23.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - "TAUCUS" (Technikfolgen-Abschätzung Ubiquitäres Computing und Informationelle Selbstbestimmung) heißt ein Projekt, in dessen Rahmen das unabhängige Landeszentrum für Datenschutz in Schleswig-Holstein (ULD) die Folgen der allgegenwärtigen Datenverarbeitung untersucht. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegeben.

Ubiquitäres Computing bezeichnet Techniken zur allgegenwärtigen Datenverarbeitung wie RFID (Radio Frequency Identification). Neben der elektronischen Erfassung von Waren und Verpackungen werde damit in Zukunft auch die Steuerung von Geräten des Alltages wie Kühlschrank, Beleuchtung oder der Heizung möglich sein (Ambient Intelligence).

Wenn jedoch die Objekte nicht nur über sich, sondern auch über ihren Besitzer Auskunft geben, dann sind Verbraucher und Kunden mit ernsthaften Datenschutzproblemen konfrontiert, sagte Johann Bizer, stellvertretender Landesbeauftragter und Projektleiter. Ubiquitäres Computing eröffne bislang kaum vorstellbare Möglichkeiten, das Verhalten von Menschen zu erfassen und zu verarbeiten. Da die Technologie unter anderem in der Warenlogistik wirtschaftliche Vorteile biete, sei es wichtig, die Möglichkeiten einer datenschutzkonformen Gestaltung herauszuarbeiten.

Projektpartner des ULD ist das Institut für Wirtschaftsinformatik an der Humboldt-Universität zu Berlin, an dem bereits seit längerem über ubiquitäres Computing und Privacy-Aspekte geforscht wird. Ferner wurde TAUCUS im Rahmen des Wettbewerbes "Innovationspotenziale der Informations- und Kommunikationstechnologie" des BMBF zur Förderung ausgewählt. Das Projekt läuft bis zum 31. März 2006. (lex)