Bei dieser Form der RFID-Anwendung werden nicht wie bei Projekten von Handelskonzernen Pakete beziehungsweise Paletten mit Funkchips ausgestattet. Vielmehr befinden sich Funkmodule entlang der Transportwege innerhalb von Lagerhallen. Gabelstaplerbewegungen lassen sich so aufzeichnen. Zudem kann der Lagerist ohne Papierbelege arbeiten: Auftragsdaten werden dem Fahrer auf einem Borddisplay angezeigt. Neben der Verfolgung von Warenbewegungen im Lager eignet sich die RFID-Lösung laut CIM auch dazu, den Staplerfahrer durch die mitunter riesigen Hallen zu navigieren. Dies ist vor allem dann nützlich, wenn aufgrund von Inventuren Umwege gefahren werden.

Die RFID-Informationen werden von dem Warehouse-Management-System (WMS) "Prolag World" weiterverarbeitet. Das Softwareprodukt ist an das Positionsbestimmungssystem "Track+Race" der Firma Indyon angebunden. Sowohl die Beladung des Staplers als auch dessen Gabelhubhöhe registriert das System und übermittelt diese Informatioen nebst Positionsmeldungen an das WMS. Prolag-World bildet das Lager sowie Warenein- und Ausgänge ab und hilft dabei, Ein- und Auslagerungsstrategien zu entwerfen. Indyons Track+Race ist zum Beispiel im Lager des Getränkeherstellers Gerolsteiner im Einsatz, dieser nutzt jedoch ein anderes WMS.

Ganz auf RFID stützt sich das von CIM skizzierte Szenario noch nicht, denn am Wareneingang und -ausgang müssen die Artikel einmalig auf herkömmliche Art erfasst werden, sei es, indem Personen Informationen von Frachtdokumenten eintippen oder Barcodes einscannen.

CIM und Indyon sind an einem Forschungsprojekt der TU München beteiligt, hier arbeiten darüber hinaus der Tastaturhersteller Cherry und der Gabelstapleranbieter Jungheinrich mit. Der 16. Materialflusskongress des VDI findet am 29. und 30. März in München statt. (fn)