Mit solchen Informationen lässt sich eine Lieferkette ohne blinde Flecken überschauen; ihren Zweck erfüllen sie aber nur, wenn sie wirklich aktuell sind. Und deshalb muss der Faktor ausgeschaltet werden, der im Allgemeinen für den Zeitverzug verantwortlich ist: der Mensch. Die Dinge haben vielleicht keine Seele, aber sie brauchen eine Sprache, um ohne menschlichen Übersetzer kommunizieren zu können.
Diese Sprache ist gefunden. Sie heißt Radio Frequency Identification, kurz RFID, vulgo: die eigene Existenz unter Beweis stellen durch das Aussenden eines Funksignals. Sicher, das ist stark vereinfacht, aber es trifft den Kern der Sache. Ein RFID-Chip ähnelt einem Baby, das pausenlos schreit, um sich bemerkbar zu machen - und nicht einmal damit aufhört, wenn es Nahrung oder frische Windeln bekommen hat.
Was soll dann der ganze Hype? Kongresse und Seminare zu RFID-Inhalten sind schneller ausverkauft als Weltmeisterschafts-Endspiele, Nachrichten über neue Anwendungsszenarien erreichen die Redaktion im Wochenrhythmus, und die daraus entstehenden Artikel erzielen höchste Aufmerksamkeitswerte. Abgesehen von Banken und Versicherungen hat derzeit so ziemlich jedes Unternehmen das Thema auf seiner IT-Agenda.