RFID - die Hoffnung der Branche

04.03.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Lesegenauigkeit lässt noch zu wünschen übrig

Industrie und Handel glauben fest an diese Vision. Sie lassen sich auch dadurch nicht entmutigen, dass die ersten Feldtests nicht immer die gewünschte Lesegenauigkeit ergeben: Der Einfluss fremder Funkquellen, beispielsweise GSM-Sendestationen, eine metallhaltige Umgebung in Form von Blech- oder Stahl-Containern sowie flüssige Warenbestandteile führen teilweise zu nicht tolerierbaren Erfassungsfehlern.

Doch insbesondere die großen Handelsketten, allen voran Wal-Mart, Metro Group und Tesco, rechnen auf lange Sicht mit enormen Einsparpotenzialen - zumindest dann, wenn es ihnen gelingt, alle Partner entlang der Lieferkette in die funkgestützte Informationskette zu integrieren. Deshalb verpflichten die beiden Handelsgiganten einen Teil ihrer Lieferanten heute schon darauf, wenigstens Paletten und Kisten mit den Chips zu versehen. Die wiederum machen derzeit gute Miene zum fehlenden Business-Case: Um den Vorgaben ihrer Großkunden auf die Schnelle entsprechen zu können, haben sich einige entschieden, ihre Lieferungen erst kurz vor dem Verladen zu kennzeichnen, was ihnen selbst im Prinzip keinerlei Nutzen einbringt.

Intelligente Regale sorgen für Nachschub aus dem Lager

Andere Unternehmen sind vorerst zufrieden, wenn sie ihre internen Prozesse mit Hilfe der Funktechnik beschleunigen. An den Produkten angebrachte Funkchips erleichtern die Inventur, weil das Personal nicht mehr jedes Stück einzeln aufnehmen muss. Ergänzt durch "intelligente", sprich: mit Scannern ausgerüstete Regale sind die "Tags" - in einer vernetzten IT-Umgebung - sogar imstande, Nachschub aus dem Lager zu bestellen, wenn die Ware einmal knapp wird.