Hardware-Anbieter löbliche Ausnahme, aber:

Rezession nicht ausgeschlossen

15.10.1982

BASEL (sg) - In einer Zeit, da kein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo von Personalabbau beziehungsweise Kurzarbeit die Rede ist, stellen die im EDV-Geschäft tätigen Firmen, voran die in der Schweiz ansässigen Hardware-Anbieter, eine löbliche Ausnahme dar.

Im Augenblick sind es diese Firmen, die mit ihrem beständig wachsenden Personalbestand so etwas wie einen Silberstreif an den sich verdunkelnden Schweizer Konjunkturhimmel zeichnen.

Die Meldungen über Betriebsschließungen und weltweit steigende Arbeitslosenzahlen rufen Erinnerungen an die Rezessionsjahre 74/75 wach und auch daran, daß seinerzeit die EDV-Branche, wenngleich etwas zeitverschoben und nicht in gleich starkem Maße, die Rezession ebenfalls zu spüren bekam.

Bei allem Zwang zur Rationalisierung, dem sich die Schweizer Unternehmen heute gegenüber sehen, darf nicht vergessen werden, daß neben der Lage am Arbeitsmarkt vor allem auch die für schweizerische Verhältnisse hohen Zinsen die Investitionslust im Vergleich zu früheren Jahren stark beeinträchtigen.

Und da im EDV-Geschäft, abgesehen von einem sehr geringen Export, der sich hauptsächlich auf Know-how in Form von Dienstleistungen und Software beschränkt, eben alles vom Inlandsmarkt abhängt, könnten diese Verhältnisse bald zu einer spürbaren Verlangsamung der Geschäftsentwicklung der im EDV-Bereich tätigen Firmen führen.