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Rettungsplan für Global Crossing genehmigt

18.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das amerikanische Konkursgericht hat dem Rettungsplan des insolventen US-Carriers Global Crossing zugestimmt. Damit sind erste Voraussetzungen für das unter Gläubigerschutz (Chapter 11) stehende Unternehmen geschaffen, seine Geschäfte wieder unter normalen Bedingungen aufzunehmen.

Allerdings gab es noch keine Erlaubnis für den wichtigsten Teil des Rettungsplans, die Veräußerung von 61,5 Prozent der Firmenanteile an die asiatischen Investoren Hutchison Whampoa und Singapore Technologies Telemedia. Mit den 250 Millionen Dollar Erlös könnte Global Crossing seine Geschäftstätigkeit fortsetzen (Computerwoche online berichtete).

Im Januar dieses Jahres meldete der TK-Konzern mit mehr als zwölf Milliarden Dollar Verbindlichkeiten in der Bilanz eine der größten Insolvenzen der amerikanischen Geschichte. Damals verfügte das Unternehmen über freies Barvermögen in Höhe von mehr als 600 Millionen Dollar.

Eigenen Angaben zufolge vereinbarte Global Crossing im Zeitraum von Januar bis Oktober 2002 Aufträge im Wert von geschätzten 783 Millionen Dollar Umsatz. Am 30. Oktober belief sich der Cashflow der Company auf 683 Millionen Dollar.

Die US-Verteidigungs- und Justizbehörden sowie das FBI (Federal Bureau of Investigation) untersuchen derzeit, inwieweit der Verkauf der Firmenanteile die nationale und öffentliche Sicherheit gefährden könnte. Die zuständigen Behörden stellen derartige Nachforschungen gewöhnlich an, wenn ein Unternehmenskauf ausländischen Körperschaften die Kontrolle über amerikanische TK-Infrastruktur verschafft. Den Beteiligten verlangen die Untersuchungen einige Geduld ab, da sich der Entscheidungsprozess häufig in die Länge zieht. (bw)