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Rettungsplan für France Télécom nimmt Gestalt an

11.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die französische Regierung will ihren vergangene Woche angekündigten Rettungsplan für France Télécom noch diese Woche präsentieren – zumindest die erste Stufe davon. Wie Gerard Larcher, Präsident der Senatskommission für wirtschaftliche Angelegenheiten, gegenüber dem "Wall Street Journal"erklärte, sieht das Sanierungskonzept unter anderem den Verkauf neuer Aktien des schuldenbeladenen Konzerns vor. Gegen einen solchen Schritt hatte sich Firmenchef Michel Bon wiederholt ausgesprochen, was seinen Rücktritt wahrscheinlich macht.

Weitere Maßnahmen sind ein staatlich gestütztes Darlehen sowie die teilweise Umwandlung der Verbindlichkeiten in Stammaktien. "Die Regierung muss etwas tun - sie kann die Dinge nicht einfach laufen lassen", so Larcher. Vergangene Woche hatte die französische Regierung, die mit 55 Prozent an France Télécom beteiligt ist, eine Finanzspritze für den ehmaligen Staatskonzern angekündigt, der derzeit mit einem Schuldenberg von rund 70 Milliarden Euro zu kämpfen hat.

Am Freitag will France Telecom die Zahlen für das erste Halbjahr sowie ihre endgültige Entscheidung über Mobilcom bekannt geben. Dabei geht es um die Frage, ob die Telefongesellschaft den Büdelsdorfer Mobilfunkanbieter bankrott gehen lässt oder die restlichen Anteile an dem angeschlagenen Unternehmen übernimmt. (sp)