Neuer Strohhalm

Retten Russen Qimonda in Dresden?

27.04.2009
Ein russischer Staatsfonds wird nach "Spiegel"-Informationen als möglicher Retter für das Dresdner Werk des insolventen Speicherchip-Herstellers Qimonda umworben.

Insolvenzverwalter Michael Jaffé und die sächsische Regierung bemühten sich intensiv, den Russen die Chipfabrik von Qimonda schmackhaft zu machen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Der Fonds wolle aber nur einsteigen, wenn sich der deutsche Staat mit mindestens zehn Prozent an der Fabrik beteilige, heißt es unter Berufung auf Insider. Sachsen hatte einer direkten Beteiligung bisher kritisch gegenübergestanden.

In der vergangenen Woche habe Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin über das Projekt gesprochen, heißt es weiter. Am 1. April war das Insolvenzverfahren für das Unternehmen eröffnet worden. Wegen des Preisverfalls in der Branche war die Infineon-Tochter Qimonda in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Die Suche nach Investoren blieb bisher erfolglos. Ursprünglich hatte das Unternehmen weltweit rund 12.000 Beschäftigte, davon 4.600 in Deutschland in Dresden und München. Rund 2.450 Beschäftigte der beiden Standorte wechselten in Transfergesellschaften - davon etwa 1.900 aus Dresden. (dpa/ajf)