Restrisiko

26.05.1989

Die Unix-Marketiers merken gar nicht, daß sie sich mit ihrem Portabilitätsargument um Kopf und Kragen reden. Wer die Anwender um die Möglichkeit der Fehlinvestition bringt, verdient freilich kein Mitleid.

Natürlich läßt sich aus unternehmenspolitischer Sicht nicht mit letzter Sicherheit ausschließen, daß beim Einsatz von Unix-Tools, beispielsweise von "C", eine höhere Produktivität in der Softwarefabrik erreicht werden könnte.

Ein solcher Krisenfall ist jedoch äußerst unwahrscheinlich und daher in den Bereich des Suizidrisikos einzustufen. Die Software-Spezialisten werden einen Teufel tun, ihre eigene Entbehrlichkeit nachzuweisen.

Man sollte eines nicht vergessen: Wenn vor ein paar Jahren irgendwo in der DV-Welt ein programmieren Schrägstrich-Anwendungen in RPG entwickelte, dann war das keiner Erwähnung wert. Der arme Mann wußte ja nicht, was er tat.

Heute wird daraus ein "SAA-Projekt", das allen IBM-Software-Spezialisten bei Anwender-Untemehmen einen Job auf Lebenszeit garantiert. Doch was passiert, Trauerwein stellt sich diese Frage, wenn die SAA-Umstellung gelingt? Die Gefahr ist äußerst gering.

Sebastian Trauerwein

Information Resources Manager