Client-Server-Software holt sich Berichte aus BWL-Systemen

Reporting-Tool soll das Data-Warehouse ersetzen

30.08.1996

Das sogenannte Report-Management-Tool "Vista Plus" automatisiert die Aufnahme von Berichten aus betriebswirtschaftlichen Standardanwendungen wie SAP R/3 oder Oracle Financials und speichert diese in einer Datenbank, die der Hersteller als Report-Warehouse bezeichnet. Der Benutzer kann sich die Berichte online ansehen und entscheiden, ob er den kompletten Report oder Teile davon ausdrucken oder weiterleiten will. Dazu bietet die Software eine E-Mail-Option. Wenn der Empfänger ebenfalls Vista-Software benutzt und Zugang zum Server hat, erhält er nicht den kompletten Bericht über das Netz, sondern lediglich einen Hinweis darauf und eine Zugriffsberechtigung. Erst beim Öffnen des Dokuments greift er auf die Ressourcen des jeweiligen Servers zurück. Dies bringt in einer Client-Server-Umgebung Vorteile bezüglich der Datensicherheit und der Performance des Gesamtsystems.

Berichte, die im Report-Warehouse abgelegt sind, kann der Administrator mit definierten Kennzeichen (Tags) versehen. Anhand der Tags ist es möglich, die Reports automatisch auf Band- oder optische Medien zu archivieren, zu komprimieren und zu löschen. Darüber hinaus lassen sich die Berichte zur Bearbeitung an Desktop-Anwendungen wie Word oder Excel weitergeben.

Nach Ansicht des Herstellers eignet sich Vista Plus sowohl für große Unternehmen mit einem komplexen Berichtswesen als auch für Organisationen, die keine aufwendigen Gateways installieren wollen, um ein Data-Warehouse aufzubauen. Für diese Firmen sei es sinnvoller, statt eines Tools zum Einrichten einer Datenbank ein Report-Verwaltungssystem einzusetzen. Andererseits lasse sich ein bestehendes Data-Warehouse aber auch in die Vista-Umgebung einbinden.

Vista Plus basiert auf einer Client-Server-Architektur, bei der die Speicherverwaltung und die Suchalgorithmen auf den Servern liegen. Die Client-Seite dient als Front-end. Das Server-Modul läuft unter den Betriebssystemen HP-UX, HP MPE/iX 5.0, Sun Solaris und IBMs Unix-Derivat AIX. Die Unterstützung von Windows NT und weiteren Plattformen ist in Vorbereitung. Der Vista-Client arbeitet unter Windows. Der Einstiegspreis für die Server-Version liegt bei etwa 3450 Mark mit einer Client-Lizenz. Für jeden weiteren Client berechnet der Hersteller ungefähr 575 Mark.