Reporting - die nächste Generation

11.03.2005
Von Kai Noack

Umstieg ist aufwändig

Der Wechsel auf eine neue Technologieplattform wie Reportnet ist indes mit Mehrausgaben verbunden, die über die reinen Lizenzkosten hinausgehen. So müssen Unternehmen, die bislang Impromptu im Einsatz haben, zunächst die Datenzugriffsschicht ihres bisherigen Berichts-Tools sichern (der Impromptu-Katalog) sowie im Folgenden zeitaufwändig und teuer ein neues Datenmodell (Framework Manager Package) definieren. Zwar unterstützt Cognos diese Arbeiten durch ein Werkzeug, mit dem sich die alten Katalogstrukturen in Reportnet weiterverwenden lassen. Damit ist der reine Datenzugriff auf die bestehenden Datenbanken in kurzer Zeit wieder verfügbar. Bereits vorhandene Impromptu-Berichte hingegen lassen sich in der Praxis kaum in Reportnet überführen. Zwar gibt es Funktionen, die bei der Umwandlung von Reports helfen sollen, die Ergebnisse sind jedoch meist ungenügend.

Wie alle Cognos-Produkte lässt sich Reportnet mit den aktuellen Windows-Betriebssystemen sowie den Unix-Derivaten AIX, Solaris und HP-UX nutzen. Zudem ist eine Version für "Red Hat Enterprise Linux AS 3.0" erhältlich. Das Lizenzmodell ist künftig rollenbasiert und sieht jeweils eigene Preisen für "Report Consumers", "Report Authors" und Administratoren vor. Server-Lizenzen wie bisher bei Impromptu entfallen damit. Eine teilweise Anrechnung vorhandener Impromptu-Lizenzen ist laut Hersteller möglich.

Die Installation des Reportnet-Servers erfordert eine Datenbank zum Speichern der Metadaten. Unterstützt werden derzeit Oracle, DB2 und Microsoft SQL Server. Als Quellsysteme lassen sich marktgängige Datenbanken oder auch das "Business Information Warehouse" der SAP anzapfen. Die Installation Reportnets ist unproblematisch. Die spätere Konfiguration setzt jedoch einiges Fachwissen voraus, da das dafür gebotene Tool "Cognos Configuration" viele Einstellungen erfordert und der Anwender Erfahrung mit der Ressourcenzuordnung bei Servern benötigt. Eine klare Regel hierbei ist "Viel hilft viel". Wer mit seinem Reporting-System eine große Anzahl von Anwendern versorgen möchte, sollte an Hauptspeicher und Prozessoren nicht sparen. So erfordert eine Testinstallation samt Cognos-Datenbank auf einem PC mindestens 1 GB Hauptspeicher - von Versuchen mit kleineren Konfigurationen ist abzuraten.