Big Data, Industrie 4.0, ERP und Cloud

Rentable Projekte für Freiberufler

26.01.2017
Von 


Thomas Müller ist Geschäftsführer der SOLCOM GmbH, einem branchenübergreifenden Technologiedienstleister in den Bereichen Softwareentwicklung, IT und Engineering. Aus dieser Erfahrung heraus schreibt Thomas Müller über den Projektmarkt und die Trends bei IT und- Engineering-Projekten.
Trends wie Big Data, Mobility, Industrie 4.0 und Cloud Computing werden den Projektmarkt auch 2017 befeuern. Aber auch die Modernisierung von ERP-Systemen und Websites steht in vielen Unternehmen an. Freiberufler profitieren von dieser Entwicklung. Unsicherheiten bleiben durch die neue Rechtslage bei Werkverträgen.
  • Der Trend zur Digitalisierung in Unternehmen spielt Freiberuflern weiter in die Karten.
  • Freelancer werden bei der Modernisierung von ERP-Systemen gebraucht.
  • Bei der Projektplanung sollte externe Hilfe rechtzeitig einkalkuliert und gebucht werden.

Die Vorzeichen für den Projektmarkt sind auch 2017 positiv. Der Hauptgrund: Die Modernisierung und Weiterentwicklung von Systemen in Unternehmen und die damit einhergehende Nachfrage nach externen Fachkräften wird unvermindert auf hohem Niveau wachsen. Das ist nicht nur auf die Digitalisierung und deren Trends zurückzuführen, sondern auch auf den Umstand, dass die Investitionen in Projekte mit bekannten Standardtechnologien zunehmen werden.

In der Projektarbeit können Unternehmen auch 2017 nicht auf die Expertise von freiberuflichen IT-Spezialisten verzichten.
In der Projektarbeit können Unternehmen auch 2017 nicht auf die Expertise von freiberuflichen IT-Spezialisten verzichten.
Foto: Yeexin Richelle - shutterstock.com

Mehr als nur Digitalisierung

Selbstverständlich bleibt die Digitalisierung der wichtigste Treiber im Projektmarkt. Besonders hervorzuheben sind hier Big Data, autonome Fahrzeuge und Industrie 4.0. Zumal für die professionelle Umsetzung von Big-Data-Analysen nicht nur entsprechende Werkzeuge vonnöten sind, sondern auch das entsprechende Fachpersonal. Allerdings werden auch immer mehr Produkte und vor allem Prozesse in den Unternehmen digitalisiert und durch Software gesteuert. Ebenfalls boomen wird das weite Feld der Mobility, gefolgt vom Cloud Computing. Neue Trends wie künstliche Intelligenz, Virtual und Augmented Reality sowie semantische beziehungsweise kognitive Technologien spielen in der Masse weiterhin keine große Rolle, allerdings wird die Nachfrage auch hier steigen.

Gute Aussichten für Analytics-Experten

Analyseexperten im Bereich Big Data und Industrie 4.0 haben beste Karten. Die großen IT-Anbieter suchen nach Fachkräften mit entsprechenden Skills. Für Freiberufler bedeutet das, die Ansprüche und Bedürfnisse der Fachbereiche zu verstehen und sie mittels der IT zu befriedigen. Analytiker, die sich mit enormen Datenmengen auskennen und Muster in ihnen aufdecken können, werden 2017 deshalb besonders gefragt sein.

ERP-Systeme und Websites modernisieren

Unternehmen werden weiter in Cloud Computing investieren, oft steht die Portierung von Altsystemen in die Cloud an. Ähnlich verhält es sich mit dem Thema SAP. Enterprise Resource Planning (ERP) hat die Firmen bereits 2016 schwer beschäftigt und wird es auch 2017 tun. Spezialisten in diesem Bereich sind zunehmend gefragt, neben Produkten aus dem Hause SAP spielt hier auch Oracle eine wichtige Rolle.

Programmierer, die Know-how in den Sprachen Java, C#, C++ sowie VBA vorweisen können, können beruhigt ins neue Jahr blicken - ihre Skills werden gesucht. Auch die Umstellung vieler Websites auf Responsive Design mit HTML5 wird 2017 verwirklicht.

Freiberufliche Experten sind Mangelware

Ein Fragezeichen steht weiterhin hinter den Auswirkungen der neuen Gesetzgebung zu Werkverträgen, die im April 2017 in Kraft tritt. Die Effekte auf den Projektmarkt werden eher geringerer Natur sein, da die betreffenden Passagen noch einmal entschärft wurden. Allerdings bleiben Unsicherheiten, auch aufgrund der teils widersprüchlichen Rechtsprechung. Nach der Bundestagswahl sind weitere Veränderungen denkbar.

Sicher ist: Die Rekrutierung von passenden Spezialisten wird noch einmal schwieriger werden. In den vergangenen Jahren hat sich abgezeichnet, dass die Anzahl der freiberuflichen Experten in bestimmten Fachrichtungen unter dem Bedarf liegt. Im Automotive-Markt wird beispielsweise besonders im Bereich CATIA gesucht. Dieser Trend wird sich 2017 verstärken. Das sollten Unternehmen bei der Projektplanung einkalkulieren.

Fazit

Viel Potenzial, aber auch Risiken - so lässt sich der Projektmarkt im Jahr 2017 mit wenigen Worten beschreiben. Unabhängig vom gesamtwirtschaftlichen Wachstum sind die Unternehmen jedenfalls gezwungen, in die Modernisierung zu investieren. (pg)