Realisierung gilt als problematisch

Remote Access bleibt für Firmen ein heißes Thema

28.04.2000
MÜNCHEN (CW) - Fernzugriffe auf das Unternehmensnetz sind für viele Administratoren eine problematische Angelegenheit. Dies belegt eine Studie von Datamonitor, derzufolge mehr als ein Drittel der europäischen Firmen ihren wichtigen Angestellten diesen Service bieten.

Mittlerweile gehört es zum guten Ton, dass Unternehmen ihren mobilen Mitarbeitern ermöglichen, auch von unterwegs auf Ressourcen im Firmennetz zuzugreifen oder ihre elektronische Post abzufragen. In der neuen Studie "Business Internet and networked applications: Views and vision of the European Network Manager" unterstreichen die Analysten von Datamonitor diesen Trend. Demnach gaben von 195 ausgiebig befragten Netz-Managern in Westeuropa mehr als drei Viertel an, ihren Managern oder Technikern auch auf Reisen die Anbindung an das heimische Netz zu gestatten. Der Grund liegt auf der Hand: Die Unternehmen sehen in den Fernzugriffen die Möglichkeit, die Produktivität ihrer Mitarbeiter zu steigern und insgesamt die Geschäftsprozesse zu optimieren.

Dabei zeigt sich die E-Mail-Kommunikation als die bei weitem populärste Applikation. Datamonitor stellt aber im Rahmen der Befragungen auch fest, dass in zunehmendem Maße kompliziertere Anwendungen, etwa Intranet-Extranet-Anbindung oder Datenbankzugriffe, an Bedeutung gewinnen. Netz-Manager, aber auch die Internet-Service-Provider (ISPs), müssen dabei für die Verfügbarkeit der Applikationen und die Sicherheit der Zugriffe sorgen.

In Bezug auf die Anwendergruppen, denen der Fernzugriff - neudeutsch Remote Access - ermöglicht wird, stellt Datamonitor fest: Die Anbindung von Management und Technikern wird vorrangig behandelt, daneben spielen mobile Mitglieder des Verkaufsteams eine große Rolle. Der Nutzung von Remote Access zur Realisierung von Telearbeitsplätzen schenken Unternehmen hingegen vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit.

Die Zugriffe auf das Firmennetz von außerhalb stellen besondere Anforderungen an die Netz-Manager: 29 Prozent gaben an, diese Aufgabe sei neben der Verwaltung von vernetzten Applikationen (17 Prozent) und dem Internet-Zugang (19 Prozent) am problematischsten. Vor allem Aspekte wie in diesem Zusammenhang zu klärende Sicherheitsfragen sowie die Fülle an möglichen Zugangstechniken machen den Spezialisten dabei das Leben schwer.

Dennoch erfreut sich Remote Access auch weiterhin einer wachsenden Beliebtheit: Datamonitor fand heraus, dass alle genannten Arten des Fernzugriffs (E-Mail-Abfrage, Intra-/Extranet- sowie Datenbankzugriff) bis 2001 zulegen werden. Ein Beispiel: Von knapp 180 antwortenden Netz-Managern gaben 90 (Durchschnittswert für verschiedene Benutzersegmente) an, ihren Mitarbeitern derzeit die Fernabfrage ihrer E-Mail-Konten zu gestatten. Im Jahr 2001 hingegen wollen 105 Administratoren diesen Service anbieten (siehe Grafik).

Abb.1: Praktischer Einsatz

Unabhängig von Anwendergruppe oder Einsatzzweck steigt die Nutzung der Fernzugriffe kontinuierlich an. Quelle: Datamonitor

Abb.2: Problemzonen für Netz-Manager

Das Verwalten von Fernzugriffen bereitet den Netzspezialisten mehr Kopfzerbrechen als die Internet-Zugänge. Quelle: Datamonitor