Als zusätzliches Standbein neben installierten DBMS-Produkten:

Relationale Systeme auf dem Vormarsch

17.07.1987

FRAMINGHAM (CWN) - Im Markt für DBMS-Produkte gewinnen relationale Systeme an Bedeutung - als zusätzliches DV-Standbein neben bereits installierten Datenbanken. Dieses Fazit ziehen die Analysten von Focus Research Systems, West Hartford, und International Data Corp. (IDC), Framingham, in ihren jetzt veröffentlichten Untersuchungen.

Dominiert wird dieser Marktbereich laut Focus und IDC vom Branchenprimus IBM mit "DB2" und "SQL/DS": Während Big Blue 1985 "DB2" etwa 350mal verkaufte, schnellte dieser Wert 1986 um 240 Prozent auf 850. Der Absatz von "SQL/DS" ließ sich ebenfalls um 130 Prozent auf 800 Kopien steigern. Doch auch "Supra"-Entwickler Cincom und die Oracle Corp. befinden sich auf der Seite der Sieger. Insgesamt sollen rund 50 Prozent aller eingesetzten Datenbank-Systeme von diesem Führungstrio stammen.

Die härtesten Einbußen im DBMS-Geschäft mußte dagegen Cullinet Software hinnehmen: Das Verkaufsergebnis von "IDMS/R" lag um knapp 80 Prozent unter der Vorjahreszahl. Ein schlechtes Abschneiden bescheinigen die Marktforscher auch Applied Data Research (ADR) mit ihrem Produkt "Datacom/DB"; daß sich dieses Minus auf 70 Prozent belaufen soll, dementieren ADR-Sprecher allerdings entschieden. Verglichen damit geringere Verluste muß laut IDC und Focus die Software AG of North America einstecken für 100 (145) "Adabas"-Kopien haben sich im abgelaufenen Jahr auf dem US-Markt Käufer gefunden.

Auch Analysen des Käuferverhaltens verheißen den DBMS-Verlierern nichts Gutes: Lediglich 13 Prozent wollen sich vielleicht für "IDMS/R" entscheiden; "Datacom/DB" und "Adabas" stoßen sogar nur bei zehn beziehungsweise vier Prozent der Anwender auf Kaufinteresse. "DB2" und "SQL/DS" stehen dagegen mit jeweils 20 Prozent beim Kunden im Kurs. Selbst das herkömmliche IBM-System "IMS/DL1" wollen noch etwa 13 Prozent der User einsetzen. Ein Indiz für die Zweigleisigkeiten bei Datenbank-Systemen, folgern die Marktkenner.