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Regulierer: Telekom-Internet ist zu teuer

16.06.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RTP) hat das Entgelt für den Zugang zur Internet-Plattform der Deutschen Telekom, das alternative Carrier und Internet-Provider zahlen müssen auf knapp 2,6 Pfennig pro Minute festgelegt. Darin ist die Nutzung des Backbone-Netzes allerdings noch nicht enthalten. Bisher hatte die Preisspanne zwischen drei und gut sieben Pfennig gelegen.

In einem Verfahren der nachträglichen Entgeltregulierung hatte die Behörde die seit April 1999 geltenden Tarifstrukturen im Online-Bereich untersucht. Sie vermutete einen Verstoß darin, daß der Bonner Carrier intern gewährte Rabatte nicht an Dritte außerhalb des Unternehmens weitergab. Gleichzeitig hatte sich die Telekombei der Festsetzung ihres Tarifs nicht an der aktuellen Anzahl von Einwahlknoten orientiert. Nach einer Bereinigungsrechnung auf Grundlage der tatsächlichen Anzahl der PoPs (Points of Presence) habe sich als ein Verbindungsentgelt von knapp 2,6 Pfennig für den Zugang ergeben, so die RTP. Für diesen Preis muß die Telekom nun allen Nachfragern, auch ihrer Konzerntochter T-Online, diese Leistung zur Verfügung stellen.

Bei den Verbindungsentgelten für den "Anschluß für Online-Dienste-Anbieter" hingegen konnte kein Preishöhenmißbrauch festgestellt werden. Die Entgelte für die Online-Nutzung, also maßgeblich der Angebotsinhalt, unterliegen nicht der Regulierung durch das Telekommunikationsgesetz.