Quickclean und Co. zerstören Software-Applet

Registry-Tools gefährden die Stabilität von Windows 2000

08.12.2000
MÜNCHEN (wm) - Registry-Cleaner, also Programme, die die Registrierdatenbank von Windows von überflüssigen Einträgen befreien sollen,sind eine beliebte Utility-Gattung. Jedoch bergen sie Risiken: Automatisierte wie manuelle Eingriffe in die Registry können sehr schnell die Stabilität des Systems gefährden oder gar Windows komplett lahm legen.

Ein kleineres, aber nicht minder ärgerliches Problem sucht in diesem Zusammenhang eine zunehmende Zahl von Windows-2000-Anwendern heim: Das Systemsteuerungs-Applet zur Installation und Deinstallation von Software wurde bei einer großen Zahl von Anwendern deaktiviert. Das hat zur Folge, dass keinerlei Software mehr über die Systemsteuerung installiert und vor allem deinstalliert werden kann. Eine wenig hilfreiche Fehlermeldung verweist auf das Modul "appwiz.cpl".

Nachdem in einigen Technikforen im Web Hilferufe von Anwendern auftauchten, konnten findige Experten das Problem einkreisen. Was zunächst wie ein Windows-Defekt aussieht, hat sich als Mangel einer bestimmten Utility-Gattung entpuppt. Programme wie McAfees "Quick Clean" oder die Shareware "Regcleaner" löschen nicht nur wie beabsichtigt überflüssige Registry-Schlüssel, sondern offenbar auch wichtige Einträge unter "Hklm/Software/Classes".

Viele Anwender haben bisher die eher aufwändige Neuinstallation über das bestehende System gewählt, nun wurde auch eine einfache Restaurierung des betroffenen Schlüssels bekannt. Details sind im Web-Forum Computing.net unter http://www.computing.net/windows2000/wwwboard/forum/5632.html zu finden. Das Beispiel zeigt wieder einmal, dass Registry-Tools mit größter Vorsicht zu genießen sind. Außerdem darf der von einigen Programmen versprochene Nutzen einer Defragmentierung und Verschlankung der Systemdatenbank angezweifelt werden.