Amerikaner öffnen ihren TK-Markt vollständig

Regional-Carrier dürfen endlich gegen die Fernanbieter antreten

14.01.2000
NEW YORK (IDG) - Ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art bescherte die US-Regulierungsbehörde FCC der regionalen Telefongesellschaft Bell Atlantic. Das Unternehmen erhielt endlich die Genehmigung für Ferngespräche.

Im sechsten Anlauf klappte es. Die Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) erlaubt dem Regional-Carrier Bell Atlantic die Vermarktung von Ferngesprächen. Analysten begrüßten die Entscheidung als endgültigen Durchbruch der Liberalisierung auf dem amerikanischen TK-Markt. Bislang war es nämlich den regionalen Carriern untersagt, selbst Ferngespräche anzubieten. Umgekehrt genossen die lokalen Gesellschaften Schutz vor den großen Ferngesprächs-Anbietern wie AT&T, da diese keine Ortsgespräche im Programm haben durften.

Zwar wurde diese strikte Trennung bereits 1996 aufgehoben, doch bisher hatte es keine der regionalen Telefongesellschaften geschafft, die strengen Auflagen der FCC zu erfüllen, die unter anderem den diskriminierungsfreien Ortszugang für Fern-Carrier vorsehen. Die gegenseitige Öffnung der Märkte ist jedoch die Voraussetzung, wenn eine Telefongesellschaft ihre Gefilde verlassen will, um neue Dienste anzubieten.

Die etablierten Fern-Carrier nahmen die FCC-Entscheidung mit wenig Begeisterung auf, da sie jetzt starke neue Konkurrenz befürchten. So haben etwa die regionalen Telefongesellschaften SBC Communications oder US West bereits angekündigt, ihr angestammtes Geschäftsfeld auszuweiten und nun ebenfalls Genehmigungen für Ferngespräche zu beantragen.