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Reges Interesse an Google-Jobs in China

28.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Google hat wenig Probleme, Mitarbeiter für das geplante Forschungs- und Entwicklungszentrum in China zu finden - eher im Gegenteil. Innerhalb von fünf Stunden nach dem Platzieren einer Online-Stellenausschreibung habe das Unternehmen bereits mehr als 1000 Bewerbungen erhalten, berichtete der von Microsoft abgeworbene Topmanager Kai-Fu Lee in einem Interview mit der lokalen Presse. Viele weitere Anfragen seien in seinem persönlichen E-Mail-Postfach eingegangen. Besonderes Interesse hätten Universitätsabsolventen gezeigt, berichtete der Ex-Microsoft-Mann. Ein Bewerber, der lediglich einen Master-Abschluss in Informatik aufweisen konnte, habe sich um eine Stelle als Koch beworben, nur um einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Insgesamt seien bis Jahresende in China 50 Stellen zu besetzen, so Lee. Gesucht würden unter anderem Produkt-Manager, Software- und Wireless-Entwickler.

Google hatte Lee im Sommer von Microsoft abgeworben, um Unterstützung beim Aufbau des China-Geschäfts zu erhalten. Die Windows-Company sah daraufhin ihre Geschäftsgeheimnisse bedroht und reichte Klage gegen Lee und Google ein. Letztendlich einigten sich die Parteien darauf, dass der Manager bis zur endgültigen Urteilsverkündung weiter für Google arbeiten kann. Allerdings darf er bis Juli 2006 keine Mitarbeiter von Microsoft abwerben. Auch die Ausübung weiterer Management-Tätigkeiten sowie die Arbeit in den Bereichen Spracherkennung und Suchtechnik wurde dem Vice President von Google untersagt (siehe auch: "Microsoft macht Google ein Angebot"). (mb)