Reg TP: Kein Spielball der Interessen

29.01.2004
Von Matthias Kurth

Ausbau der Verbindungsnetze

Verbindungsnetzbetreiber hatten mit der Marktöffnung zunächst wenige Zusammenschaltungspunkte mit dem Verbindungsnetz der Deutschen Telekom AG erschlossen und ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen. Sukzessive ist in den Ausbau der Verbindungsnetze investiert worden. Inzwischen sind die Netze so weit errichtet, dass die Verkehre deutlich weniger im Netz der Deutschen Telekom AG geführt werden müssen. Dies drückt sich auch darin aus, dass nur noch in geringem Maß die Tarifstufe "Double transit" (national) für Interconnection-Gebühren in Anspruch genommen werden muss. Zumeist beschränkt es sich inzwischen auf die "Local"- oder "Single-transit"-Zuführung (regional) beziehungsweise -Terminierung.

Insgesamt ist die Inanspruchnahme von Vorleistungen der Deutschen Telekom AG und damit die Abhängigkeit der Wettbewerber vom einstigen Monopolisten stark zurückgegangen. Der Wertschöpfungsanteil der Wettbewerber hat sich auf zirka 50 Prozent ihrer Umsatzerlöse erhöht. Vor zwei Jahren lag dieser Wert erst bei rund 35 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen aber auch, dass der Wettbewerb nach wie vor regulierungsbedingt ist.

Marktanteile verschieben sich

Die sich seit der Öffnung entwickelnde Marktstruktur zeigt, dass ungeachtet der Konsolidierung auf den Telekommunikationsmärkten die Anzahl der Anbieter nach wie vor kontinuierlich gestiegen ist. Mit der Zahl der Carrier wuchs ebenfalls der Umfang der Leistungen im Festnetzbereich. Dabei bilden die Netz-Management-Dienste, die beispielsweise Zugangsdienste zum Internet umfassen, den überwiegenden Anteil des Angebotsspektrums.

Die Entwicklung der Marktanteile der Wettbewerber verdeutlicht, dass ihre Marktaktivitäten erfolgreich verlaufen sind. So weisen die Marktanteile auf Basis von Umsatz und Telefonkanälen seit der Öffnung einen Aufwärtstrend auf. Entsprechend hat die Deutsche Telekom AG Marktanteile verloren. Auch die Entwicklung der Verbindungsminuten im Festnetz zeigt im Zeitablauf ein gestiegenes Volumen, das zum größten Teil vom schmalbandigen Internet-Verkehr bestimmt wird. Ein weiteres Indiz für Wettbewerb ist die Preisentwicklung. Da TK-Leistungen relativ homogen sind, lässt sich die Nachfrage vor allem über den Preis steuern. Daher ist das Preisniveau für Endkundenleistungen der Wettbewerber in der Regel niedriger als das der Deutschen Telekom AG.