Redundante Funktionen ausgeklammert Designer 4.1 wird ohne die 3D-Funktion wieder schneller

02.09.1994

MUENCHEN (CW/IDG) - Ab September will Micrografx die deutsche Version des "Designer 4.1" ausliefern. Das Update der Illustrationssoftware verzichtet auf die in Version 4.0 eingefuehrte 3D-Engine und wird dadurch merklich schneller. Zur Seybold-Konferenz in San Franzisko, ebenfalls im September, geht auch die neue Version 5.0 des Bildbearbeitungsprogramms "Picture Publisher fuer Windows" an den Start.

Micrografx hat den Designer-Zielmarkt analysiert und dabei festgestellt, dass die Grafiksoftware ueberwiegend als Spezialapplikation fuer technische Illustrationen zusammen mit Konstruktionsprogrammen eingesetzt wird. Aus diesem Grund, so die Argumentation des Herstellers, konnte die erst in Release 4.0 eingefuehrte 3D-Funktion wieder herausgenommen werden. Tatsache ist, dass die dritte Dimension sehr zu Lasten der Performance ging, dem Produkt selbst aber offensichtlich nicht zu neuen Ufern verholfen hat. Mit dem Update praesentiert sich der anvisierten Klientel wie Ingenieuren, Entwicklern, technischen Illustratoren und Architekten ein Tool, das beim Bildschirmaufbau und Editieren deutlich schneller arbeitet.

Im Hinblick auf technische Anwender wurden auch Import-Export- Filter insbesondere zu CAD-spezifischen Formaten wie DXF, IGES, RND, CGM und EPS neu integriert beziehungsweise verbessert. Mehr Benutzerfreundlichkeit soll der neue Clipart-Manger bringen, der jetzt nach dem Drag-and-drop-Prinzip arbeitet. Hinzu kommen erweiterte Funktionen auf der rechten Maustaste und zusaetzliche Hotkeys fuer haeufig verwendete Arbeitsschritte. Der Designer 4.1 wird fuer etwa 1400 Mark ausgeliefert, das Update von Version 4.0 kostet 100 Mark. Mit einer besseren Performance soll auch Release 5.0 des Picture Publisher aufwarten. Die 16-Bit-Version bietet einen Eindruck dessen, was man sich von der bereits angekuendigten 32-Bit-Variante fuer Windows NT erhofft, kommentieren einige US- Betatester die Geschwindigkeitssteigerung. Als herausragende Neuheit wird ein sogenanntes "Command List Feature" bezeichnet, mit dem sich saemtliche Bildmanipulationen in einer eigenen Datei editieren und abspeichern lassen. Daraus ergibt sich die Moeglichkeit, einzelne Arbeitsschritte in beliebiger Reihenfolge rueckgaengig zu machen, ausserdem koennen die Befehle auch auf andere Bilder angewendet werden.

Der Preis fuer den Picture Publisher soll in den USA bei knapp 600 Dollar liegen, auf CD-ROM kostet er 400 Dollar. Zur Einfuehrung plant die Micrografx Inc. ein Sonderangebot, bei dem das Tool bis zum Jahresende fuer 150 Dollar erhaeltlich ist. Die englischsprachige Version wird Anfang Oktober auch in Deutschland verfuegbar sein. Wie die Preisgestaltung hierzulande aussehen soll, wurde von der Muenchner Micrografx GmbH allerdings noch nicht festgelegt.