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Red Hat vergrößert Verlust

19.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hohe Restrukturierungskosten bei gleichzeitigem Umsatzrückgang ließen den Nettoverlust des Linux-Distributors Red Hat im zweiten Geschäftsquartal (Ende: 31. August) stark anwachsen. Die Kalifornier wiesen für die Monate Juni, Juli und August ein Minus von 55,3 Millionen Dollar oder 33 Cent pro Aktie aus. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug der Nettoverlust noch 20 Millionen Dollar oder 12 Cent pro Aktie. Gleichzeitig fiel der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent von 25 Millionen Dollar auf 21,1 Millionen Dollar. Im Vergleich zum Vorquartal gingen die Einnahmen sogar um 17 Prozent zurück.

Als Erklärung für das schlechte Abschneiden gab Red Hat an, das Unternehmen stecke mitten in einer Restrukturierung, um sich verstärkt auf Migrationssoftware zum Wechsel von Unix auf Linux zu konzentrieren. Als weiteren Fokus arbeiteten die Kalifornier an Linux-Applikationen für Embedded Systeme (Computerwoche online berichtete). Diese Bemühungen verursachten im zweiten Geschäftsquartal Kosten in Höhe von 37,2 Millionen Dollar. Davon schrieb Red Hat 33,8 Millionen für Akquisitionen ab, weitere 3,4 Millionen Dollar für Abfindungen ausgeschiedener Mitarbeiter.

Entsprechend besser liest sich das berichtigte Ergebnis von Red Hat: Auf Pro-forma-Basis beträgt der Verlust 100 000 Dollar und liegt somit im Rahmen der Erwartungen von Analysten an der Wallstreet. Parallel mit der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse kündigte der Linux-Anbieter an, unter anderem die Investment-Bank Morgan Stanley Dean Witter als neuen Kunden gewonnen zu haben. Dennoch erwartet das Unternehmen im laufenden Vierteljahr sowie den nächsten Quartalen nur ein mäßiges Umsatzwachstum. Red Hat hofft jedoch, die Serie von bislang drei Quartalen mit einem ausgeglichenen Pro-forma-Ergebnis fortsetzen oder sogar in die Gewinnzone vordringen zu können.