Zwei Partner suchen neue Märkte

Red Hat entwickelt Linux-OS für neue Ericsson-Endgeräte

18.08.2000
FRAMINGHAM (IDG) - Red Hats Bemühungen, Linux auch im Markt für kleine, nicht PC-basierte Endgeräte zu etablieren, tragen erste Früchte. Bei dem Versuch, die PC-Gefilde zu verlassen, haben die Linux-Spezialisten in Ericsson einen ersten Partner gefunden.

Mit Red Hat und Ericsson haben sich zwei Unternehmen gefunden, die in ihren Geschäftsfeldern zunehmend unter Druck geraten. Deshalb wollen beide gemeinsam neue Märkte erschließen. Red Hat ist etwa im Server-Bereich nach wie vor einer der größten Linux-Distributoren, doch in lukrativen Zukunftsmärkten etwa für Network-Router, Fabrikroboter oder Endgeräte wie Web-Devices sieht sich das Unternehmen im harten Wettbewerb mit Firmen wie Montavista Software, Lineo, Turbolinux, Timesys etc.

Ericsson dagegen scheinen die Felle im Handy-Geschäft davonzuschwimmen. Erst kürzlich gab das Unternehmen für seine Mobile Phone Business Unit eine Gewinnwarnung heraus. Um den Rückgang im Handy-Geschäft zu kompensieren, engagieren sich die Schweden künftig bei Internet-Endgeräten für den Heimgebrauch. Anstatt wie bisher alles in eigener Regie zu entwickeln, wollen die Schweden verstärkt auf Partnerschaften setzen.

Eine dieser Kooperationen ist die Zusammenarbeit mit Red Hat. Die Company entwickelt für Ericsson eine spezielle Linux-Version für Embedded Systems. Erstes Produkt dieser Zusammenarbeit ist ein zweiteiliges Computertelefon, das "HS210 Screen Phone". Es besteht aus einer Basisstation und einem tragbaren Bildschirmteil. Beide Teile nutzen Linux als Betriebssysteme und kommunizieren über den Funkstandard Bluetooth miteinander. Der transportable Bildschirm verfügt über einen Touchscreen, ein Lautsprechertelefon, Java-Software sowie einen Web-Browser und einen E-Mail-Client.