Virtualisierung - First Look

Red Hat Enterprise Virtualization im Test

30.11.2009
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Benutzeroberfläche

Red Hat Enterprise Virtualization for Servers kommt mit einer sehr aufgeräumten Benutzeroberfläche daher. Die Bedienung erfolgt über Tabs und eine Suchzeile, in die der Administrator auch komplexe Suchanfragen in einer Syntax eingeben kann. Sie ähnelt der von Datenbankabfragen und ist leicht erlernbar. Damit lassen sich schnell kritische Information herausfinden, beispielsweise auf welchen Servern SAP läuft und bei welchen von ihnen in den letzten Tagen kritische Auslastungswerte erreicht wurden. Einmal erstellte Abfragen können in einem Bereich auf der linken Seite der Benutzeroberfläche abgelegt und dann immer wieder benutzt werden.

Über Tabs im oberen Bereich der Benutzeroberfläche erfolgt der direkte Zugriff auf so genannte Datenzentren, Cluster, Hosts, Storage, virtuelle Maschinen, Pools und Templates. Dabei sind Datenzentren eine logische, keine physikalische Einheit, es können sich also mehrere Datenzentren in einem Rechenzentrum befinden. In der unteren Hälfte werden Details zu ausgewählten Items angezeigt. Die Oberfläche ermöglicht den Drilldown bis in jede einzelne virtuelle Maschine. Über Tabs in der unteren Hälfte der Benutzeroberfläche lassen sich beispielsweise die laufenden Applikationen, die Storage- und Netzwerkverbindungen sowie die Speicherkapazität anzeigen, konfigurieren und verwalten. Der Speichermanager stellt lediglich physikalisch die LUNs (Logical Unit Numbers) bereit, die der Virtualisierungsmanager logisch administriert.

Energie sparen im Cluster

Auf Cluster-Ebene kann der Anwender Regeln definieren, beispielsweise die Lastverteilung im Cluster. Außerdem kann er vorgeben, bei welchem Nutzungsgrad der Inhalt einer virtuellen Maschine auf eine andere verschoben wird. Dann fährt die freie Maschine zeitweise herunter und spart so Energie. Neue Server entstehen wörtlich auf Knopfdruck und lassen sich zum Beispiel durch einfaches Ankreuzen einer Checkbox als hochverfügbar charakterisieren. In diesem Fall werden sie bei einem Absturz automatisch isoliert und auf einer anderen Maschine wieder hochgefahren (Intelligent Failover).

Einfaches Pricing-Modell

Das Pricing für die Red-Hat-Virtualisierung ist denkbar einfach: Kunden bezahlen pro Jahr und pro Socket, egal, wie viele Kerne sich auf dem Socket befinden. Die Virtualisierung zehn physikalischer Server mit je zwei Sockets kostet pro Jahr rund 10000 Euro. Die Wartung ist darin enthalten.