Virtualisierung - First Look

Red Hat Enterprise Virtualization im Test

30.11.2009
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Vor allem Windows-Gäste

Auf Gastmaschinen darf theoretisch jedes Betriebssystem arbeiten, das auf x86-Hardware läuft. Praktisch zählt Red Hat Windows 2003, 2008 und XP sowie die eigenen RHEL-Versionen 3, 4 und 5 auf. Nicht unterstützt wird dagegen Sun Solaris für x86-Hardware. Andere herstellerspezifische Unix-Dialekte fallen schon deshalb aus, weil sie spezifische Hardware brauchen.

Hinsichtlich der Dimensionierung spielt das neue Red Hat-Produkt für Server-Virtualisierung auf jeden Fall in der Oberliga: Es handhabt 256 virtuelle CPUs per Host und 256 logische CPUs pro Host. Acht virtuelle Maschinen können zu einem Host gebündelt werden. Mit diesem Wert liegt Red Hat vor den wichtigsten Konkurrenten vSphere4 von VMware und dem Microsoft Hypervisor. Pro Host sind bei Red Hat acht virtuelle Netzwerkkarten möglich, hier bietet VMware zehn.

Security nach Regierungsstandard

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Lösung ist die Sicherheit nach amerikanischem Regierungsmaßstab. Integriert wurde SELinux (Security-Enhanced Linux). Ob allerdings das Argument, man sei so sicher, wie die amerikanische Regierung möchte, in Deutschland viel werbliche Kraft entfaltet, bleibt abzuwarten.

Ansonsten bietet Red Hat einige Features schon in der Grundversion, wofür bei VMware Aufpreis zu zahlen ist. Ein Beispiel ist die Migration laufender Maschinen, so lange die zugehörigen Daten auf gemeinsam genutztem Speicherraum liegen, ein anderes der intelligente Failover hochverfügbarer VMs.