Linux-Server für Profis - RHEL 6

Red Hat Enterprise Linux 6 im Test

19.11.2010
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Clustering

Red Hat Enterprise Linux 6 benutzt die Corosync Cluster Engine, um mehrere Rechner zu einem Verbund zusammenzuschließen. Für Administratoren besonders interessant dürfte die Möglichkeit der „Shared Unified Logging“-Konfiguration sein. Somit haben Systemverwalter mit nur einem Befehl das Log des gesamten Clusters im Blick.

Die Entwickler haben auch die Web-Administrationsoberfläche für luci überarbeitet. Bei luci handelt es sich um eine Komponente von Conga. Es ist ein Server, der mit mehreren Clustern und Rechnern kommunizieren kann. Conga wiederum ist eine integrierte Ansammlung von Komponenten, mit der sich die RHEL-Hochverfügbarkeit administrieren lässt.

Die Entwickler haben darüber hinaus die Unterstützung für das Internet Protokoll Version 6 (IPv6) verbessert. Virtualisierte KVM-Gäste als können „Managed Services“ laufen.

Mehr Sicherheit mit SSSD

Der „System Security Services Daemon“ (SSSD) ist eine Neuerung in RHEL 6, die eine Sammlung an Diensten für die zentrale Verwaltung der Identitäten und Authentifizierung mit sich bringt. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein lokales Zwischenspeichern (Caching) der Daten möglich ist. Somit können sich Anwender immer noch identifizieren, auch wenn die Verbindung zum entsprechenden Server unterbrochen ist. SSSD unterstützt dabei eine Vielzahl an Authentifizierungs-Diensten: Red Hat Directory Server, Active Directory, OpenLDAP, 389, Kerberos und LDAP.

SELinux (Security-Enhanced Linux) bringt Mandatory Access Control (Mac) mit sich und ist per Standard in Red Hat Enterprise Linux 6 aktiviert. Ebenfalls neu ist der Sandkasten-Modus (Sandbox). Somit können Administratoren Applikationen gezielt in sicheren, kleinen Gummizellen laufen lassen. Wildgewordene Programme lassen sich somit im Zaum halten. Ebenso ist so eine abgesicherte Umgebung natürlich zum Testen von Programmen von Vorteil.