Jobbörsen

Recruiting auf allen Kanälen

03.04.2011
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

Wie Dax-Unternehmen nach Nachwuchs Ausschau halten

Als Berater begleitete er das Projekt "Jobstairs" seit den Anfängen. "2003 beteiligten sich 25 Firmen an der Online-Plattform Jobstairs, heute sind es 51. Viele Dax-Unternehmen wie SAP, Bayer oder Munich RE sowie IT-Firmen wie Microsoft oder Accenture veröffentlichen dort ihre Jobangebote. Bei den Bewerbern ist das Portal zwar weniger bekannt, doch viele namhafte Unternehmen nutzen diese virtuelle Börse als weiteren Kanal, um auf Jobofferten hinzuweisen. "Wir bieten eine Flatrate von weniger als 25.000 Euro im Jahr für Unternehmen an. Alle zahlen das Gleiche, ganz egal, wie viele Jobs sie dort veröffentlichen", sagt Jäger. Momentan finden Bewerber dort knapp 14.000 Arbeitsangebote und etwa 6000 Praktikumsplätze. "Wenn Konkurrenten dort mit ihren offenen Positionen untereinander gelistet sind, sehen das die teilnehmenden Unternehmen keineswegs als Handicap, ganz im Gegenteil: Konkurrenz belebt das Geschäft", wirbt Jäger und ergänzt: "Nur wenige Bewerber sind ganz auf ein ausgewähltes Unternehmen als zukünftigen Arbeitgeber festgelegt."

Christian Flesch, Jobware: "Das Online-Geschäft wird durch unsere Prsonalberatung ergänzt."
Christian Flesch, Jobware: "Das Online-Geschäft wird durch unsere Prsonalberatung ergänzt."
Foto: Christian Flesch, Jobware

Zu den etablierten Jobbörsen im Markt gehört Jobware. 1996 gegründet, spezialisierte sich das Unternehmen früh auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften. Die Einbrüche am Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren spürten die Paderborner deshalb deutlich schwächer als ihre Konkurrenten. Neben den Jobangeboten einer klassischen Online-Stellenbörse bietet das Unternehmen seinen Kunden auch spezielle Apps für Facebook, iPad oder iPhone an. "Wir verfolgen die Innovationen im Markt genau und bieten unseren Kunden Produkte dazu an", schildert Marketing-Leiter Christian Flesch.

Als technischer Dienstleister entwickelt Jobware nach den Wünschen seiner Kunden Apps, wenn diese beispielsweise unternehmenseigene Inhalte auf Facebook einbinden möchten. Die Paderborner fungieren dabei als Dienstleister im Hintergrund. Gerade Verlage, die ihren Stellenmarkt aus der Zeitung mit einem eigenen Online-Angebot verknüpfen möchten, nutzen für iPad oder iPhone von Jobware entwickelte Apps, die den Nutzern bequeme Suchfunktionen bieten.

Um nicht nur vom Online-Geschäft abhängig zu sein, hat Jobware ein zweites Standbein aufgebaut und eine Personalberatung gegründet. Neben den Lebensläufen, die Bewerber in eine Datenbank eingeben, nutzt das eigene Personalberatungsteam klassische Instrumente wie persönliche Ansprache und Recherche von Kandidaten in anderen Netzwerken. Anders als Mitbewerber verkauft Jobware an seine Kunden keinen Zugang zu dieser Datenbank. Mit dem Fokus auf Fach- und Führungskräfte beteiligt sich das Unternehmen auch nicht am Wettrennen um die meisten Jobangebote.