Recognition Memory (REM) für Mikrocomputer:Assoziativspeicher: Dem Gehirn nachempfunden

21.12.1979

KÖLN (CW) - "Der Einsatz des Assoziativspeichers macht eine neue Denkweise in der Datenverarbeitung erforderlich", erklärte der amerikanische Wissenschaftler Sydney Lamb auf einem Seminar am Institut für Informatik der Universität Köln. Der Gründer der Semionics Associates (Berkeley/Kalifornien) stellte in Köln das von ihm entwickelte Recognition Memory (REM) vor.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Speichern, in denen Speicherplätze adressiert und abgefragt werden, wird ein REM inhaltsadressiert, was die redundante Speicherung eines Begriffes verhindert. Damit ähnele die Arbeitsweise eines REM dem menschlichen Gehirn, erläuterte Lamb.

Der von ihm präsentierte Speicher ist S-100-Bus-kompatibel und für Mikrocomputer mit 8080- und Z80-Prozessoren verwendbar. Eine Suchoperation, erklärte Lamb, dauere beispielsweise, unabhängig von der Anzahl der abgefragten Sätze, vier Mikrosekunden. Als Anwendungsmöglichkeiten des REM nannte Lamb Datenbanksysteme, Sortiermachinen sowie vereinfachten Compiler-Bau.

Eine Platine mit 4 KB kostet voraussichtlich 890 Mark. Den REM-Vertrieb hat die Kontron Elektronik GmbH, Eching, übernommen.