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Rechtsstreit: Lexar unterliegt Toshiba

13.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Hersteller Lexar Media hat in seinem Rechtstreit mit dem japanischen Konkurrenten Toshiba einen Rückschlag erlitten. Ein kalifornisches Gericht lehnte es ab, den Import von Toshiba-Flash-Chips in die Vereinigten Staaten zu verbieten. Von dem Urteil profitiert insbesondere der Lexar-Konkurrent SanDisk als einer der größten Abnehmer von Toshiba-Speicherprodukten in den USA. Lexar kündigte an, trotz der Niederlage weiter zu kämpfen.

Bislang war der Rechtsstreit mit Toshiba für Lexar günstig verlaufen. Im März hatte das zuständige Gericht in San José Toshiba und dessen US-Tochter wegen Vertrauensbruch und Weitergabe von Geschäftsgeheimnissen zu einer Strafzahlung von 465,4 Millionen Dollar an Lexar verdonnert (siehe auch: "US-Gericht verurteilt Toshiba"). Die Jury sah es als erwiesen an, dass die Japaner durch die Entwicklung eigener Flash-Chips ein Abkommen mit Lexar gebrochen hatten.

Toshiba und Lexar hatten im Jahr 1997 eine Partnerschaft vereinbart, in deren Rahmen die Japaner drei Millionen Dollar in Lexar investierten und einen Sitz in dessen Verwaltungsrat erhielten. In den zweieinhalb Jahre, in denen Toshiba die Geschäfte von Lexar übersehen konnte, sollen die Japaner Informationen über die Techniken und Geschäftspläne ihres US-Partners gesammelt haben. Gleichzeitig habe Toshiba mit dem Lexar-Rivalen SanDisk an einer gemeinsamen Entwicklung von Flash-Speichern gearbeitet. (mb)