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Rechnungshof hält Telekom-Gutachten unter Verschluss

12.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Bundesrechnungshof verweigert der Bonner Staatsanwaltschaft ein Gutachten über die Immobilienbewertung der Deutschen Telekom, an der der Bund zu 43 Prozent beteiligt ist. Dabei beruft sich die Finanzbehörde auf die Strafprozessordnung, gemäß der sie die Akten nicht freigeben muss, wenn dadurch "dem Wohl des Bundes oder eines deutschen Landes Nachteile bereitet würden."

Die Ermittlung wegen Kapitalbetrug und Falschbilanzierung gegen Vorstände und Aufsichtsräte der Telekom läuft seit drei Jahren. Der Widerstand des Rechnungshofes könnte die Einstellung des Verfahrens nach sich ziehen, berichtet der "Spiegel". T-Aktionäre könnten sich dann keine Hoffnung mehr auf Schadensersatz machen, fürchtet Ulrich Hocker, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. (es)