Iduna Hamburg installiert RZ-Planungs- und Kontrollsystem "UCC Seven" nach sorgfältiger Evaluation:

Rechenzentrumsbetrieb ohne Lärm und Papier

09.10.1981

MÜNCHEN - Von einer erheblichen Steigerung ihres Rechenzentrumsdurchsatzes berichtet die hamburgische Iduna, ein Unternehmen der Versicherungs-, Kredit- und Finanzwirtschaft. Wie Iduna-Manager Ernst Lange in München auf einer Tagung von Interessenten und Kunden des Düsseldorfer Softwarehauses University Computing Company (UCC) darlegte, ist dieses Plus jedoch nicht auf Systemtuning-Maßnahmen zurückzuführen, sondern auf die "bloße" Implementation des RZ-Planungs- und Kontrollsystems "UCC Seven".

Rund 50 Teilnehmer hatten sich zu der zweitägigen Informationsveranstaltung eingefunden, um Kenntnisse über UCC Seven (ein Package zum Preis von knapp 100 000 Mark) und das häufig gleichzeitig damit installierte "UCC Eleven", ein Rerun- and Trackingsystem für knapp 30 000 Mark, zu sammeln. Die Veranstaltung hatte internationalen Anstrich. Einige Beispiele:

Aus Holland waren Repräsentanten der KLM und der Eindhovener Philips-Zentrale zugegen. Vertreten waren die Gebrüder Sulzer AG aus dem schweizerischen Winterthur und die liechtensteinische Hilti AG. Aus Wien kamen Abgesandte des städtischen Magistrats, der Städtischen Versicherung sowie der "Interunfall"-Versicherung. Von den deutschen Unternehmen seien BMW und die Berliner Schering AG genannt (die übrigens Anwender der Pakete UCC One [Magnetbandverwaltung], UCC Seven und UCC Eleven ist).

Diesen internationalen Zuhörerkreis unterrichtete unter anderem UCC-Systems-Manager Robert Hall ein Ire - über vorhandene und in absehbarer Zeit zu erwartende Eigenschaften von UCC-Produkten. Über das für Ende 1981 avisierte Release 2.5 von UCC Seven beispielsweise teilte Hall ("Der Wunschkatalog unserer User ist sehr lang.") einige Einzelheiten mit.

MVS/SP problemlos

So wird ein neues Interface zwischen UCC Seven und UCC Eleven geboten; man wird zwei UCC Seven Parallel installieren und fahren können; Workload-Planning inklusive Simulation und Modeling wird möglich sein - auch unter Berücksichtigung des Workload-Balancing; es wird eine verbesserte Dokumentation geben. "IBMs MVS/SP", sagte Hall auf eine entsprechende Frage hin, "wird für UCC Seven keine Probleme mit sich bringen, auch wenn viele sagen, dieses Release verändere MVS grundlegend. "

"Wir arbeiten absolut papierfrei. Es ist sehr ruhig bei uns. Unsere Arbeitsvorbereiter müssen halt JCL lesen können." So skizzierte Ernst Lange die Situation im Iduna-Rechenzentrum nach der Installation von UCC Seven. Das RZ, in dem eine 3033 und eine 370-168 unter MVS/JES2 im Drei-Schichten-Betrieb laufen - derzeit mit einer Reserve von nachts fünf Stunden -, hat in einem Umfang von durchschnittlich 15 Prozent mit ungeplanten Arbeiten fertig zu werden.

Zu JCL-Overrides, berichtete Lange, kommt es im Gegensatz zu früher (40 Prozent) jetzt nur noch bei 16 Prozent der Jobs. (Ein Job besteht bei der Iduna im Mittel aus 4,9 Steps.) Die Arbeitsvorbereiter und Operatoren hatte man innerhalb von zwei Tagen auf das neue System geschult. Lange einschränkend: "Es geht nicht an, daß Sie einem Mitarbeiter die gesamte Menge der mächtigen UCC Seven-Commands überlassen; Sie würden dabei schnell Schiffbruch erleiden."

Den von UCC Seven verursachten Systemoverhead von 2,5 Prozent nannte Lange "nicht spürbar". Zur Systemauswahl äußerte sich das Mitglied des GUIDE-Arbeitskreises "Rechenzentrum" dahingehend, vier Iduna-Mitarbeiter hätten drei Monate lang bei einer Belastung von 40 Prozent vier konkurrierende Produkte eingehend geprüft; und dann - so Lange - "haben wir genau das System ausgewählt, das wir zuvor in der Praxis noch nicht gesehen hatten". Die Wahl aber sei zweifelsfrei und eindeutig gewesen.

Daß man zuweilen bereit sein muß, auch gewisse Umstellungen im RZ-Betrieb in Kauf zu nehmen, ist für Lange eine Selbstverständlichkeit eine lohnende, wie die mit UCC Seven erzielten Ergebnisse zeigten.