Rechenzentrum heizt Hallenbad

03.04.2008

Wenn Experten von "grünen" Rechenzentren sprechen, geht es meistens um die Versorgung mit erneuerbaren Energiequellen wie Wind- oder Wasserkraft sowie um den Einsatz energieeffizienterer Server. Manchmal wird die anfallende Abwärme auch dazu genutzt, beispielsweise die Büroräume zu heizen. In der Nähe von Zürich hat der IT-Dienstleister GIB-Services nun das vermutlich erste Rechenzentrum in Betrieb genommen, das quasi nebenbei für warmes Wasser im örtlichen Hallenbad sorgt. Anstatt die anfallende Abwärme einfach ins Freie zu befördern, wird sie dazu in dem von IBM Schweiz umgesetzten Rechenzentrum durch Wärmetauscher geblasen. Das so aufgewärmte Wasser wird anschließend in das nahe gelegene Schwimmbad gepumpt. Für die Gemeinde ist dieser "Service" umsonst, sie übernahm lediglich einen Teil der Anschlusskosten.

130 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart

Laut IBM erzeugt das Rechenzentrum bei Vollleistung jährlich zirka 2800 MWh (Megawattstunden) Abwärme. Das entspricht ungefähr der Menge, mit der man bis zu 80 Einfamilienhäuser ein Jahr lang komplett heizen und mit Warmwasser versorgen kann. Gleichzeitig lassen sich mit der Wärmerückgewinnung jährlich zirka 130 Tonnen CO2 einsparen. Dies entspricht dem CO2-Ausstoß eines Mittelklasseautos (161 g/km) bei einer Fahrleistung von rund 800 000 Kilometern. (mb)