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Real Networks senkt Quartalsverlust

29.07.2004

Der Streaming-Media-Anbieter Real Networks konnte seinen Nettoverlust im zweiten Quartal 2004 dank höherer Einnahmen deutlich reduzieren. Wie das Unternehmen aus Seattle im US-Bundesstaat Washington bekannt gab, sank der Fehlbetrag gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 9,6 Millionen auf 4,6 Millionen Dollar oder drei Cent pro Aktie. Das Ergebnis wurde dabei von Gerichtskosten in Höhe von 2,8 Millionen Dollar belastet, die im Zusammenhang mit der im Dezember 2003 angestrengten Klage gegen Microsoft anfielen. Real Networks wirft dem Redmonder Konzern vor, er habe durch die Kopplung des Windows Media Player an sein Windows-Betriebssystem den Wettbewerber geschädigt (Computerwoche.de berichtete). Sondereffekte ausgeklammert, verbuchte die Company einen (Pro-forma-)Verlust von 1,9 Millionen Dollar oder ein Cent je Anteilschein und entsprach damit den Markterwartungen.

Die Einnahmen kletterten gegenüber dem zweiten Quartal 2003 um 32 Prozent auf 65,5 Millionen Dollar. Verantwortlich für den Anstieg war in erster Linie das Endkundengeschäft mit einem Umsatzzuwachs um 60 Prozent auf 53,1 Millionen Dollar. Dabei konnten die Kalifornier die E-Commerce-Erlöse mit 18,3 Millionen Dollar mehr als verdoppeln. Die Zahl der Abonnenten für Real Networks kostenpflichtige Online-Services, einschließlich des in den USA populären Musikdienstes "Rhapsody", stieg gegenüber dem vorangegangenen ersten Quartal um 100.000 auf 550.000 Kunden.

Im laufenden dritten Quartal erwartet der Streaming-Spezialist Erlöse von 66 bis 68 Millionen Dollar. Der Verlust je Aktie soll netto zwischen drei und vier Cent, auf Pro-forma-Basis zwischen ein und zwei Cent liegen. Außerdem ist Firmenchef Rob Glaser weiterhin zuversichtlich, dass Real bis Jahresende die Gewinnzone erreicht, Gerichtskosten allerdings ausgeklammert. (mb)