Reaktionen der PC-Hersteller auf den Pentium-Fehler

09.12.1994

Sequent Computer hat am 28. November die Auslieferung von Pentium- Servern eingestellt. Wieder aufgenommen wird der Verkauf voraussichtlich am Freitag, den 9. Dezember, sofern bis dahin eine Software verfuegbar ist, die den Fehler ausgleicht.

PC-Hersteller in Deutschland nahmen wie folgt Stellung:

Escom GmbH, Erik Wolf, Marketing-Leiter: Wir werden erst dann aktiv, wenn wir sicher wissen, dass der Pentium-Prozessor einen Fehler im Sinne der Produkthaftung (nach n 459 und 462 BGB, Anm. d. Red.) hat."

Dell GmbH, Peter Keijzer, Marketing-Manager Europa und Nick Pike, Deutschland-Geschaeftsfuehrer: "Wir sind in diesem Fall abhaengig von dem, was uns Intel gesagt hat. Wir wurden Mitte November ueber den Sachverhalt informiert. Daraufhin haben wir mit Kunden in Universitaeten gesprochen und herausgefunden, dass sie das Problem schon festgestellt hatten. Wir gehen davon aus, dass nur ein Bruchteil aller Pentium-Anwender mit dem Problem konfrontiert wird. Diese werden durch unseren Vor-Ort-Service kostenfrei mit einem neuen Prozessor ausgestattet."

Compaq GmbH, Marlo Thompson, Pressesprecherin: "Wir werden sehr eng mit Intel zusammenarbeiten. Bisher haben wir noch keine Anrufe erhalten. Eine Auswirkung auf das Jahresendgeschaeft erwarten wir nicht. Der Fehler ist fuer die meisten Anwender nicht relevant."

Zenith Data Systems, Gerold Hahn, Pressesprecher: "Bisher liegen uns keine Anfragen vor, doch wenn, werden wir sie an den Intel- Kundendienst weiterreichen. Wir rechnen nicht mit gravierenden Auswirkungen auf unser Weihnachtsgeschaeft."

AT&T GIS, Lutz Leinert, Pressesprecher: "Bisher liegen uns keine Anfragen vor. Wenn sich das Thema stellt, werden wir das Verfahren unserer amerikanischen Mutter uebernehmen und Anlaufstellen einrichten."

Siemens-Nixdorf AG, Manfred Weis, Pressesprecher, Augsburg: "Wir haben einzelne Anrufe erhalten, in denen Kunden nach Details gefragt haben. Negative Folgen fuer den Verkauf von Pentium-PCs erwarten wir nicht."