Fernmeldegigant kann US-Technologie-Potential verstärken:

Reagan unterstützt DV-Pläne von AT & T

20.06.1981

WASHINGTON(CW)-Aus "nationalökonomischen Gründen" hat sich die US-Regierung hinter die Pläne der American Telephone and Telegraph (AT & T) gestellt, auf dem Gebiet der Datenverarbeitung aktiv zu werden. Der Fernmeldegigant soll mithelfen, den Vormarsch der Japaner auf dem Computersektor zu stoppen.

Das US-Justizministerium vertritt dagegen die Ansicht, daß eine Umstrukturierung des Konzerns erst nach Beendigung eines noch laufenden Kartellverfahrens stattfinden solle. Die AT & T-Pläne sind auch bei der amerikanischen DV-Industrie auf heftigen Widerstand gestoßen (siehe CW 17/81, Seite 48). Ein Regierungssprecher begründete Presseberichten zufolge die Entscheidung der Reagan-Administration damit, daß eine Markt-Dominanz der Japaner befürchtet werde, wenn die amerikanische DV-lndustrie nicht einen technologischen Vorsprung herausarbeite.

Eine Lockerung des durch rechtliche Bestimmungen und Auflagen vielfach eingeschränkten Fernmeldewesens sei Voraussetzung dafür, da sich dieser Sektor in vielen Bereichen mit der DV überschneide. Die US-Regierung unterstütze daher einen Gesetzentwurf, der AT & T die Expansion in andere Bereiche ermögliche. Bedingung sei allerdings, daß AT & T selbständige Tochterfirmen gründe, erläuterte der Sprecher vor einem Fachausschuß des Senats.