OCR-Programm im Test

Readiris Pro 11

11.09.2007
Von Stephan Lamprecht
Das OCR-Programm Readiris Pro kann mit ordentlicher Verarbeitungsgeschwindigkeit und Erkennungsgenauigkeit überzeugen.

Das papierlose Büro ist bloße Utopie und trotz der intensiveren Nutzung des Internet als Recherchequelle liegen viele Informationen noch in Papierform vor. OCR-Programme wie Readiris versprechen dem Nutzer, sich das mühsame Eintippen sparen zu können.
Die Software lässt sich problemlos installieren. Nach dem ersten Start erwartet das Programm die Eingabe eines Lizenzschlüssels, der sich sehr unauffällig in der Verpackung versteckt. In dieser ist auch ein knapp 140 Seiten starkes Büchlein enthalten, das aber recht billig wirkt. Den gleichen Eindruck hinterlassen einige verunglückte Übersetzungen in den Menüs wie die Suche nach „Aufarbeitungen“.

Textmaterial kann man direkt über einen am PC angeschlossenen Scanner einlesen. Auch Bilddateien werden unterstützt. Bildmaterial muss in den Formaten BMP, JPEG, PNG oder TIFF vorliegen. Für die Ausgabe unterstützt Readiris im wesentlichen DOC, RTF , PDF und HTML. Auf Wunsch führt ein OCR-Assistent durch das Programm, das sich dank der übersichtlichen Oberfläche aber auch so leicht bedienen lässt.

Allerdings macht das alles ein bißchen den Eindruck von Hausmannskost, und dieser Eindruck setzt sich bei der eigentlichen Texterkennung fort. Ein optimaler Scan eines kurzen Artikels aus einer Tageszeitung förderte einige Verständnisprobleme der Software zu Tage. Wir mussten manuell nacharbeiten. Verarbeitungsgeschwindigkeit und Erkennungsgenauigkeit waren aber passabel.

Ernüchternd waren die Ergebnisse der in Handbuch und Hilfe besonders ausgelobten Handschriftenerkennung. Man sollte wohl besser von der Erkennung handschriftlicher Druckbuchstaben sprechen. Obwohl das entsprechende Trainingsformular exakt nach Anleitung ausgefüllt wurde, war das Resultat schlecht. Auch eine erneute Erfassung brachte nichts Besseres hervor. Gut dagegen ist die Erkennung von Layouts und Tabellen. Wunder darf man zwar auch hier nicht erwarten, was aber meist weniger an Readiris selber liegt, sondern an den Layoutbeschränkungen gängiger Textverarbeitungen.

Fazit: Readiris Pro 11 überzeugte nicht völlig. Erkennung und Geschwindigkeit sind in Ordnung. Der Gesamteindruck ist – gemessen am Preis – doch recht schwach.

Alternative: Paperport Professional 11 (www.scansoft.de) ist sowohl preislich als auch funktional ähnlich.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 2,5
Bedienung (35%): Note 2,0
Dokumentation (5%): Note 2,5
Installation/De-Installation (5%): Note 2,0
Systemanforderungen (5%): Note 2,0

GESAMTNOTE: 2,3

Anbieter:

I.R.I.S.

Weblink:

www.irislink.com

Preis:

130 Euro

Betriebssysteme:

Windows 2000, XP, Vista

Plattenplatz:

ca. 120 MB