Re-Bundling?

21.11.1975

Das Bündel ist noch nicht bei allen entbündelt, da wird schon vom Re-Bundling gesprochen: Hans Jürgen Schwab von der Diebold Deutschland GmbH. von dem der neue Begriff stammt, prognostizierte für die Zukunft eine Tendenz zurück zum Bündel. Hintergrund: Hardware wird, vor allem mit vermehrtem Einsatz hochintegrierter Schaltkreise, immer kleiner und billiger - der Anteil der Softwarekosten (selbst wenn man nur an die Systemsoftware denkt) am Endpreis immer höher. Die Gesellschaft für Kernforschung mbH in Karlsruhe, Projektträger für BMFT-Fördermaßnahmen im Prozeßrechnerbereich, schätzt beispielsweise, daß die Hardware in den nächsten zehn Jahren um den Faktor 10 verbilligt wird. Da heute schon etwa die Hälfte der Kosten eines Prozeßrechnersystems auf Software entfällt, würde sich dieses Verhältnis von 1:1 auf 9:1 verschieben.

- Dann wäre aber ein Zustand erreicht, bei dem Softwarehäuser die Hardware "zuschenken" können, wenn sie einen Auftrag erhalten. Die Massenproduzenten von Mikroprozessoren dürften mit diesem Gedanken heute schon kaum zu schrecken sein - aber die konventionellen Hardware-Hersteller können eine derartige Entwicklung wohl kaum hinnehmen. Und das würde Re-bundling bedeuten. Neudeutsch "Schlüsselfertige Systemlosungen".