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Razzia bei japanischen Plattenfirmen wegen Klingeltönen

27.08.2004

Japanische Kartellbehörden haben gestern die Büros verschiedener großer Plattenfirmen durchsucht. Es besteht der Verdacht, dass diese andere Anbieter illegal daran gehindert haben sollen, Mobilfunkkunden musikalische Klingeltöne anzubieten. Insgesamt gab es Razzien bei mehr als zehn Labels, darunter nach Angaben des Sprechers der Fair Trade Commission, Toshihiko Oizumi, unter anderem Sony Music Entertainment, Universal Music Group, EMI-Toshiba, Avex, Victor Entertainment sowie Label Mobile.

In Japan können die geschätzt 82 Millionen Handybesitzer seit Ende 2002 komplette Songs als Ruftöne aus dem Netz laden. Beobachter schätzen, dass täglich um die 300.000 Titel erworben werden. Diesen aktuell auf zehn Milliarden Yen (umgerechnet 91 Millionen Dollar) geschätzten Markt dominieren die Plattenfirmen. Sie kassieren rund 100 Yen (90 US-Cent) pro Song inklusive Lizenzgebühren. Eine reine Instrumentalversion ist für 10 Yen zu haben. (tc)