Hilfe im Arbeitsleben annehmen

Raus aus der Sackgasse - neu im Beruf orientieren

08.08.2011
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Sich die Biografie des Beraters anschauen

Wie beruflich erfolgreich ist der Berater selbst? Auch dies sollten Sie sich fragen. Denn in den zurückliegenden Jahren machten sich viele Männer und Frauen als Karriereberater selbstständig, die sich zuvor jahrelang erfolglos mit ihrer eigenen Karriere beschäftigt hatten. Und nun bieten sie die dabei gewonnene Erfahrung anderen Menschen als Karriereberater an. Lassen Sie sich nicht auf erfolglose Berater ein. Prüfen Sie vorab, wie erfolgreich Ihr potenzieller Berater selbst seine eigene berufliche Biografie gestaltet hat, bevor Sie ihm Ihre künftige Karriere anvertrauen.

Achten Sie auch darauf, ob er sich im Verlauf seiner Berufsjahre eine praxisgerechte Infrastruktur aufgebaut hat und fragen Sie nach Referenzen. Erfolgreiche Coaches sowie Out- und Newplacement-Berater verfügen über Firmenreferenzen. Ein weiteres Kriterium: Es gab ein dramatisches Personalberater-Sterben nach dem Platzen der Internetblase 2002 und nach der Finanzkrise 2009. Hat der von Ihnen favorisierte Berater diese beiden Krisen miterlebt und erfolgreich gemeistert?

Womöglich gehört er zur Berater-Gruppe "ehemalige Führungskräfte". Manch Führungskraft, die in der Krise ihren Job verlor, kam nach dem Genuss einer Outplacement-Beratung auf die Idee: "Das kann ich auch". Diese Gruppe von Beratern erkennen Sie daran, dass sie nicht mit ihrer Beratererfahrung und -qualifikation für sich werben, sondern mit ihren früheren Erfolgen im Management. Aber eine erfolgreiche Führungskraft ist noch lange kein erfolgreicher Coach oder Newplacement-Berater.

Coaching ist höchstpersönlich

Unter dem Suchbegriff "Coaching" findet Google über 43 Millionen Treffer. Auch wenn die Coaching-Anbieter nicht in die Millionen gehen, so gibt es sie doch wie Sand am Meer. Und jeder Anbieter behauptet, er sei der Beste und arbeite "maßgeschneidert". Woran sollte man sich also bei der Auswahl orientieren?

Der erste Schritt ist: Holen Sie sich Empfehlungen ein. Fast jede Personalabteilung pflegt Listen mit guten Coaches. Vereinbaren Sie zwei, drei unverbindliche Erstgespräche mit Coaches. Erfragen Sie in diesen Gesprächen den Hintergrund des jeweiligen Coaches. Bewerten Sie danach die drei folgenden Faktoren etwa gleichwertig:

  • "Wie ist der Coach ausgebildet?" und

  • "Welche einschlägigen praktischen Erfahrung hat er?" und

  • "Wie vertrauensvoll wirkt er?" sowie "Wie sympathisch ist er mir?"

Dann haben Sie eine gute Entscheidungsgrundlage.