Selbst aktiv werden
Auch Carola T. engagierte sich stark in ihrem Job und arbeitete erfolgreich als Account-Managerin in einem großen Verlag. Ein hohes Gehalt, Dienstwagen, Bonifikationen - sie hatte alles erreicht. Als eine Umstrukturierung anstand, hoffte sie auf eine Beförderung zur Teamleiterin. Bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass das Unternehmen hierfür interne Weiterbildungen forderte, die sie nicht absolviert hatte.
Im Einzelcoaching wurde ihr danach klar, dass es für sie alternative Wege gab und dass es wenig Sinn hatte, den einmal eingeschlagenen Pfad weiterzugehen.
Frühe Erfahrungen nutzen
"Sie wurde aktiv und entwickelte ihr Profil dahingehend, dass ihre kommunikativen Fähigkeiten und ihre Konfliktlösungskompetenzen eine größere Rolle spielten. Aus ihrer früheren Berufserfahrung als Sozialarbeiterin wusste sie, dass nur Eigenengagement hilft. Das hatte sie selbst ihren Klienten immer wieder empfohlen", resümiert Karriere-Coach Wagner. "Hier ist ein Blick von außen hilfreich, Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe, oft wissen die Betroffenen selbst, wie sie Lösungen finden können, es fehlt ihnen aber der Impuls, die Motivation und der Austausch mit einer neutralen Person."
Klare Vorstellungen
Auch Carola T. hatte klare Vorstellungen, wie ihr beruflicher Weg weiter verlaufen könnte: Sie sah sich eher als Trainerin, in der Beratung oder der Personalentwicklung, hier waren ihre Fähigkeiten gefragt. Als sie ihre Kündigung beim Verlag einreichte, verabschiedete man sie mit den Worten: "Wenn Sie sich bei uns in der Personalentwicklung beworben hätten, hätten Sie gute Chancen gehabt, aber auf die Idee muss jemand mit Studium schon selbst kommen." Diese Argumentation überrascht Coach Wagner nicht: Perspektiven für High Potentials oder Leistungsträger werden oft nur dann besprochen und umgesetzt, wenn der Betroffene dies selbst fordert.
- Die Wahl des richtigen Studiums
Studieren Sie, was Sie wollen, und genießen Sie es. Menschen, die sich begeistern können, wirken auf Arbeitgeber attraktiv. - Zusatzqualifikationen
Wenn Sie im Hauptfach Informatik studieren, erwerben Sie eine Zusatzqualifikation, die zeigt, dass Sie gerne mit Menschen zu tun haben und betriebswirtschaftlich denken können. - Interesse zeigen
Von Ihrer ersten Stelle an: Übernehmen Sie bei jeder Gelegenheit Verantwortung. Interessieren Sie sich für das ganze Unternehmen. Vermitteln Sie den Eindruck, Sie würden am liebsten in jeder Abteilung arbeiten. - Zuhören!
In Ihrer ersten Führungsposition: Hören Sie erst einmal zu. In einem guten Unternehmen erwartet man von Ihnen Rezepte und Resultate, aber keine Schnellschüsse. - Kommunizieren!
Kommunikation ist das Wichtigste. Ihre Entscheidungen als (angehender) CIO greifen in das Leben vieler Menschen ein. Wenn Sie mit denen nicht reden, lasten sie alles, was nicht klappt, Ihnen an. Von jedem, mit dem Sie sprechen, können Sie lernen. - Eigenmarketing
Ohne Selbst-Marketing geht es nicht. Erklären Sie Ihren Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern, was Ihre Arbeit ihnen bringt. Erwähnen Sie immer Ihre Helfer. - Aufgaben abgeben
Delegieren Sie. Ihre Mitarbeiter können vieles ohne Sie. Wenn Sie ihnen das nicht zutrauen, gelten Sie als ineffizient. - Networking
Pflegen Sie möglichst viele Kontakte. Verlässlichkeit braucht manchmal keinen großen Aufwand. Auch die anderen haben oft nur Zeit für eine Mail. - Schmerzgrenzen ausloten
Überlegen Sie, ob Sie den Ärger und das Unverständnis verkraften werden, die mit einer möglichen neuen Position verbunden sind. IT ist zuständig für komplizierte Abläufe, Reibungslosigkeit, Rationalisierung und unerfüllbare Forderungen. - Strategisch vorgehen
Denken Sie strategisch. Es gibt erfolgreiche CIOs, die vorher Geschäftsführer in einem größeren Unternehmen waren. Auf lange Sicht kann ein kleiner Abstieg genau richtig sein. - Einstellungssache
Seien Sie umzugsbereit - oder zufrieden mit den beruflichen Möglichkeiten, die sich vor Ort bieten. - Work-Life-Balance
Kämpfen Sie um ein Leben außerhalb der Arbeit . Es gibt einiges, das wichtiger ist als die Karriere!