Master-Data-Management

Raus aus dem Stammdaten-Chaos

31.08.2011
Von Holger Reimer und Norbert Kille

MDM-Produkte von IBM, Oracle, SAP und Stibo im Test

Im nächsten Schritt muss die geeignete MDM-Plattform ausgewählt werden. Um den Mittelständlern eine Orientierungshilfe zu geben, fertigte Camelot Management Consultants gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen 2010 die "Branchenstudie Stammdaten-Management" an. In der Fachstudie werden unter anderem die Produkte von IBM InfoSphere, Oracle Customer Hub, SAP Netweaver MDM und Stibo Systems unter die Lupe genommen. Von besonderem Interesse waren die Funktionen für die Initial Loads, die integrierten Workflow-Funktionen sowie das operative und analytische Daten-Handling und die Datenbereinigung. Wie die Untersuchung ergab, sind all diese Lösungen mit zumindest hinreichenden Funktionen für ein reibungsloses Stammdaten-Management ausgestattet, allerdings vor allem auch aus Kostengründen für den Mittelstand teilweise überdimensioniert.

Microsoft Dynamics wird mit Katalog-Management zur MDM-Lösung

Für mittelständische Unternehmen, die Microsoft Dynamics einsetzen, bietet es sich an, für das MDM eine Microsoft-Lösung zum Katalog-Management zu wählen. Dieses Werkzeug stellt zwar keine ausdrücklichen MDM-Funktionen bereit, kann aber mit einigem Programmieraufwand entsprechend erweitert werden. Für die MS-Nutzer bietet diese Lösung den Vorteil, dass sie ihre Word- und Excel-Funktionen nahtlos integrieren können. Überdies ist die Lösung relativ kostengünstig zu erwerben.

SAP bietet mit Netweaver eine neue Alternative

Eine interessante Alternative stellt die neue Version von SAP Netweaver MDM 7.1 dar. Diese Lösung enthält alle wichtigen MDM-Funktionen und hat zudem den Vorteil, dass sie sich optimal mit ERP-Systemen aller Art verträgt, natürlich besonders gut mit SAP-ERP-Systemen. Darüber hinaus ist die Software äußerst flexibel in heterogenen Systemlandschaften einsetzbar. Mit der Komponente Business Process Management (BPM) können Workflow-Prozesse modelliert werden. Ein Nachteil ist die bereits erwähnte preisliche Komponente, allerdings bieten die SAP MDM Quick Starter einen kostengünstigeren Ansatz, da sie auch für den Mittelstand dimensioniert sind und vorkonfigurierte Workflows sowie Prozesse für gängige Stammdatenobjekte wie Material oder Lieferant enthalten.