Innovate the IT - Geschäftsmodelle
Die Entwicklung der Geschäftsmodelle von IT-Abteilungen lässt sich an der Veränderung ihrer Wertschöpfungstiefe beobachten. Vor 30 Jahren gab es nur die klassischen IT-Abteilungen, die von Lieferanten Hardware, Betriebssysteme und Programmiersprachen bezogen; aus diesen Rohstoffen entstanden in Eigenentwicklung Informationssysteme. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Komponenten dazu. Dabei ist die Wertschöpfungstiefe in den vergangenen 20 Jahren ständig gesunken.
Outsourcing verändert zusehens das Geschäftsmodell der IT-Abteilung. Es gibt schon IT-Bereiche, die keine eigene Programmierkapazität mehr besitzen, sondern nur noch als Einkaufsdrehscheibe agieren. Sie kennen die nationalen und internationalen Beschaffungsmärkte für Dienstleistungen der Informations- und Kommunikationstechnik genau und haben Know-how in Sachen Vertragsverhandlungen aufgebaut.
Ein weiterer Gradmesser dafür, wie sich die Geschäftsmodelle der IT-Abteilungen verändern, ist das Ausmaß der Internationalisierung. Noch vor wenigen Jahren waren die IT-Abteilungen internationaler Unternehmen in der Regel im Mutterland der Unternehmen angesiedelt. Heute gibt es IT-Abteilungen, die sich über die ganze Welt verteilen: Die Softwareentwicklung befindet sich in Indien, die Rechenzentren in den USA und in Deutschland, der CIO und sein Team sind in Frankreich ansässig.
Eine weitere, wahrscheinlich nur vorübergehende, Innovation des Geschäftsmodells besteht in den Drittmarkakivitäten der IT-Abteilungen. Einige ehemals interne IT-Abteilungen sind nachhaltig in Drittmärkten erfolgreich. Allerdings müssen erfolgreiche IT-Service-Provider, die aus einstigen IT-Abteilungen erwachsen sind - wie in Deutschland T-Systems und in der Schweiz Swisscom IT Services -, als Ausnahmen von der Regel angesehen werden. (qua)
- Die neue Rolle des CIO
Die Rolle der CIOs ändert sich. Sie müssen den Wertbeitrag der IT für das Business erhöhen und innovative IT-Konzepte umsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle KPMG-Umfrage unter IT-Führungskräften. - 1. IT-Wertbeitrag erhöhen:
Neben den traditionellen drei Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Rohstoffe gewinnt heute Information als vierter Faktor immer mehr an Bedeutung. CIOs realisieren diesen Wandel und reagieren darauf, indem sie den Wertbeitrag der IT zum Business erhöhen. - 2. Transformation der IT:
Die IT entwickelt sich immer mehr zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor. CIOs sind daher bestrebt, die IT so zu transformieren, dass sich neue und innovative Geschäftsprozesse zeitnah umsetzen lassen. Wer als IT-Leiter direkt an den CEO berichtet, betrachtet laut Studie die IT mehr als strategischen Faktor. - 3. Der Faktor Mensch:
Wichtigste Komponente im Rahmen der IT-Wertschöpfung ist der Mensch. Das gaben 90 Prozent der Befragten an. Sie wollen deshalb die Potenziale von IT-Mitarbeitern konsequent ausschöpfen. Rund 75 Prozent sehen dagegen IT-Anwendungen als Hauptfaktor, die Hälfte optimierte Prozesse und 21 Prozent die Hardware. - 4. Kosten runter, Prozesseffizienz rauf:
56 Prozent der CIOs gaben an, dass Kostenoptimierungen ein Teil der IT-Strategie sein sollten, weil es ein bedeutender Wettbewerbsfaktor ist. Allerdings sind Kostensenkungen allein kein Allheilmittel. Knapp ein Drittel will daher auch interne Geschäftsprozesse effizienter machen. - 5. Risiko- und Compliance-Management:
Im Zuge der Finanzkrise gewinnen in Unternehmen, insbesondere aus dem Finanzsektor, IT-Projekte zum Risiko- und Compliance-Management immer mehr an Bedeutung. 82 Prozent der Befragten rechnen innerhalb der nächsten Jahre mit steigenden Kosten speziell für diese Bereiche. Dabei dominieren die Themen IT-Sicherheit (85 Prozent und Identity Management (48 Prozent). - 6. Outsourcing mit Mehrwert:
Zwar gehört die Auslagerung von Bereichen der IT inzwischen zum Tagesgeschäft der IT-Abteilungen, doch mit den Leistungen von Outsourcing-Providern sind die CIOs nicht immer zufrieden. Rund 70 Prozent der IT-Chefs wollen deshalb das Preis-Leistungs-Verhältnis in Verträgen neu regeln und dazu mehr Druck auf ihre Outsourcing-Provider ausüben. - 8. Optimistisch in die Zukunft:
CIOs sehen die Rolle der IT in den nächsten Jahren optimistisch. 85 Prozent gehen davon aus, dass die Abhängigkeit von IT-gestützten Prozessen noch steigen wird. Rund 80 Prozent glauben, dass weniger IT-Projekte scheitern und die Erfolgsquote steigt. Die logische Konsequenz daraus: Rund 70 Prozent prognostizieren einen höheren Return on Investment (RoI) für die IT-Vorhaben.