Innovation im ITK-Bereich

Raum für Innovationen schaffen

10.10.2011
Von Walter Brenner und
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Innovate the IT - IT-Infrastruktur

Seit es die ITK-Industrie gibt, kommt laufend neue Hardware und Software auf den Markt. Zu Beginn stand vor allem die Steigerung der Leistungsfähigkeit im Vordergrund. Später war es das primäre Ziel, immer kleinere Geräte zu bauen. Und eine Zeitlang spielte die Benutzerfreundlichkeit die wichtigste Rolle. Heute fokussiert sich ein Teil dieser Industrie darauf, den Energieverbrauch zu reduzieren und die Umweltverträglichkeit zu erhöhen.

Ein anderer Bereich der Infrastruktur-Innovation lässt sich unter der Bezeichnung "Rechenzentrum der Zukunft" zusammenfassen. Einige Unternehmen haben in den vergangenen Jahren neue Rechenzentren gebaut, die - obwohl wesentlich größer als die bisherigen - auf kleinen, billigen Servern in großer Zahl basieren.

Zu den Innovationen der IT-Infrastruktur gehören auch neue Middleware-Produkte, die inzwischen sehr mächtigen Datenbanken und Netze sowie Backend-Software, beispielsweise ERP-Systeme. Insgesamt trägt "Innovate the IT" dazu bei, den Automatisierungsgrad der IT zu erhöhen und die Kosten pro Transaktion zu senken.

Innovate the IT - Prozesse

Traditionell war es üblich, dass der CIO mit seinen Mitarbeitenden und Beratern die Strukturen und Prozesse der IT-Abteilung festlegte. So bis vor wenigen Jahren jede IT-Abteilung ihre eigenen Prozesse und Strukturen. Seit etwa 20 Jahren publizieren Berater und Hersteller übergreifende Prozessmodelle für die IT-Abteilung. Eines der ersten war das Information Systems Management (ISM), das im IBM-Ausbildungszentrum La Hulpe in Belgien entwickelt wurde. Diese standardisierten Prozessmodelle hatten anfangs nur wenig Einfluss auf die Praxis. Erst mit der Verbreitung von Itil begann das systematische Reengineering der IT in Verbindung mit der Standardisierung von Prozessen.

Itil führt zu Verbesserungen bei ausgewählten Prozessen im Service-Management. Der Sarbanes-Oxley-Act und der Zwang, den die Revisionsfirmen ausübten, forcierten den Einsatz des CoBIT-Modells als Grundlage der Prozesslandschaft von IT-Abteilungen.

Damit ist die Innovation der IT-Prozesse allerdings noch nicht ausgeschöpft. Das Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen überträgt seit mehr als sieben Jahren Wissen und Erfahrungen aus der industriellen Produktion auf die IT-Abteilung. Im Rahmen dieser Forschung wurde zusammen mit großen Anwenderunternehmen und IT-Service-Providern eine Prozesslandschaft für IT-Abteilungen aufgebaut. Sie basiert auf Prozessen, die sich an ERP-Systeme anlehnen.

Innovate the IT - Produkte und Dienstleistungen

CIOs und Verantwortliche aus den IT-Abteilungen gliedern die Produkte ihrer Abteilung meist in "Beratung", "Projekte" und "Betrieb". Auf dieser Grundlage fußen auch viele Produktkataloge von IT-Abteilungen.

SaaS-Anbieter wie Salesforce zeigen jedoch auf, was künftig unter den Produkten einer IT-Abteilung verstanden wird. Hier werden beispielsweise verschiedene Dienstleistungsprodukte im Prozessbaukastensystem offeriert. Dieses Angebot lässt sich quasi als "ein Stück Prozessunterstützung" interpretieren. Das Cloud Computing bietet große Potentiale für Innovationen in den Produkten einer IT-Abteilung.