Innovation im ITK-Bereich

Raum für Innovationen schaffen

10.10.2011
Von Walter Brenner und
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Innovate the Business - Produkte und Dienstleistungen

Nicht nur die Prozesse, sondern auch viele Produkte haben sich gewandelt. Vor 15 Jahren konnte eine Waschmaschine nichts als waschen und schleudern. Heute lässt sie sich fernwarten und über das Internet steuern. Die Verbindung der Produktinformations- und Kommunikationstechnik mit den Prozessen eines Unternehmens gewinnt an Bedeutung.

Immer mehr Produkte werden unter der Zielsetzung der "Serviceorientierung" um Dienstleistungen aus dem Internet ergänzt. Beispiele sind die Musik- und Video-Management-Software iTunes von Apple oder die Web-Erweiterungen von Microsoft Office. Eine möglichst nahtlose Vernetzung der Produktwelt mit den Internet-basierenden Dienstleistungen ist zentrale Voraussetzung für die Umsetzung dieser Form der Serviceorientierung.

Innovate the Business - Geschäftsmodell

Die Entwicklung der Wirtschaft war schon immer durch das Erfinden - und oft auch durch das Wiederentdecken - von Geschäftsmodellen gekennzeichnet. Durch ITK entstanden in den vergangenen 15 Jahren zahlreiche neue Geschäftsmodelle, und ständig entwickeln sich weitere.

Die Musikindustrie bietet dafür ein viel diskutiertes Beispiel. Man staunt darüber, dass viele frühere Größen des Musikgeschäfts heute wieder Konzerte geben. Die Gründe für die hohe Anzahl an Tourneen und die hohen Ticket-Preise liegen in einer Umkehr des Geschäftsmodells: In den 70er Jahren dienten Tourneen als Marketing-Tool, um den Verkauf von Tonträgern anzukurbeln.

Die Preise für Konzert-Tickets und Schallplatten oder Kassetten lagen nicht weit auseinander. Die Musikindustrie, vor allem die Produzenten und Komponisten, verdienten an den hohen Verkaufszahlen der Tonträger. Inzwischen sind die Umsätze mit CDs durch die Verbreitung der MP3-Technik und der Möglichkeit, Musik aus dem Internet zu beziehen, zurückgegangen. Um genügend Geld zu verdienen, gehen die Künstler deshalb auf Tournee.

Die intensive Nutzung der Datenbestände hat besonders im Umfeld des Electronic Business neue Geschäftsmodelle geschaffen und bestehende verändert. So ist beispielsweise Google in der Lage, überdurchschnittliche Werbeerlöse zu erzielen, weil die Analyse des Benutzerverhaltens mit hoher Wahrscheinlichkeit Aussagen darüber zulässt, was der Nutzer sucht und unter Umständen kaufen möchte.

Christoph Ganswindt, der ehemalige Chief Information Officer des Lufthansa-Sektors Passage berichtet, dass er in seinem Bereich rund 60 Mathematiker, Physiker und Statistiker beschäftigt, die ständig die Luftverkehrsdaten untersuchen und nicht nur die Flugpläne und die Flugstrecken optimiert, sondern auch an Algorithmen zur Bestimmung der Preise arbeitet. Der Erfolg der Lufthansa ist zu einem großen Teil auf diese Arbeit zurückzuführen.