Innovation im ITK-Bereich

Raum für Innovationen schaffen

10.10.2011
Von Walter Brenner und
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Innovate the Business - Prozesse

Die ITK hat fast alle Prozesse in den Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen erfasst. Begonnen hat die Veränderung der Prozesse mit standardisierten und repetitiven Abläufen, beispielsweise in der Buchhaltung oder in der Auftragserfassung. Ende der 80er Jahre hat sich - ausgehend vom Forschungsprojekt "Management in the 1990s" an der Sloan School des Massachusetts Institute of Technology - die Ansicht durchgesetzt, dass sich die Potentiale der IT nur ausschöpfen lassen, wenn sich auch die Geschäftsprozesse ändern. In diesem Umfeld entstand der Bestseller "Business Process Reengineering" von Michael Hammer und James Champy.

Viele europäische Unternehmen führten in den 90er Jahren Standardsoftware, vor allem von SAP, ein. Doch auch Standardsoftware entwickelt nur dann ihr volles Potenzial, wenn die Prozesse angepasst werden. Bis zum Beginn der 90er Jahre stand dabei die Veränderung unternehmensinterner Prozesse im Vordergrund. Ab 2000 wurde Business Process Reengineering auch auf die Umgestaltung von Prozessen zwischen Unternehmen angewendet.

Prozessinnovation bedeutet aber nicht nur die Veränderung bestehender, sondern auch die Schaffung neuer Geschäftsprozesse. Online-Versender wie Amazon haben in den vergangenen 15 Jahren den Prozess der Bestellung von Waren über das Internet etabliert. Angelehnt an das Vorbild der klassischen Versandhändler erlaubt es dieser Prozess, bequem und sicher über das Internet einzukaufen: Katalog aufrufen, Waren aussuchen, Waren in den Warenkorb geben und bezahlen.

Die ITK hört nun keineswegs auf, Prozesse und Abläufe der Unternehmen zu verändern. Im Gegenteil: Hier steckt weiter großes Potential zur Weiterentwicklung oder zum Erfinden von Prozessen. Web 2.0 verändert beispielsweise die Art und Weis, wie in einigen Unternehmen mit Mitarbeiterwissen umgegangen wird: Angestellte und Manager speichern Informationen in Wikis, auf die ihre Kollegen zugreifen und die sie auch verändern dürfen. Zudem verändert sich in vielen Unternehmen die Zusammenarbeit: Kommunikationsprozesse wie Online- oder Web-Meetings wären ohne Web-2.0-Werkzeuge wie Präsenzanzeigen Skype nie so populär geworden wären.