Erst Jeder vierte Fertigungsbetrieb setzt DV ein:

Rationalisierungsreserven in der Produktion

16.07.1982

WIESBADEN (hh) - Von den rund 206 000 Produktionsbetrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern, die es in Westeuropa gibt, haben nur 68 400 einen Computer installiert. Zu dieser Aussage kommt eine Studie der International Data Corporation (IDC), die damit ein noch nicht genutztes Verkaufspotential für Hardwarehersteller und Softwarehäuser aufzeigt.

Diese 68 400 Unternehmen investierten im Jahre 1980 über 17 Milliarden US-Dollar in die Datenverarbeitung. Für externe Software und DV-Dienstleistungen gaben die Produktionsunternehmen weitere 1,234 Milliarden Dollar aus, so daß sich die Gesamtinvestition im Informatikbereich auf 18,377 Milliarden Dollar beläuft.

Eine Analyse der IDC-Autoren zeigt auf, daß die Ausgaben für externe Software und Dienstleistungen sich in einem begrenzten Rahmen halten. Derzeit wird der größere Teil der Software "in-house" entwickelt, jedoch gibt es nach Meinung der IDC Anzeichen für eine Trendwende. Durch gestiegene Anforderungen und einen Wechsel in den Anwendungen - weg von einfacheren Materialberechnungen und Investitionskontrollen hin zu Planungsaufgaben - werden mehr und mehr externe Resourcen auf dem Softwaresektor zu Rate gezogen. Der typische Anwender aus dem produzierenden Gewerbe habe in der Regel nicht die Erfahrung oder Manpower, um solche "high sophisticated" Software selbst zu entwickeln. Zudem errechnen die IDC-Analytiker, daß ein solches Programm in der Eigenentwicklung bis zu fünfmal teurer sei als bei Fremdbezug. In dem spezialisierten Bereich der CAD/CAM-Anwendungen gebe es wenig Hinweise auf einen geplanten Mehreinsatz dieser Anwendungen. Der Grund liegt nach Meinung der IDC weniger in der Komplexität dieser Konstruktionshilfen. Vielmehr seien sich die Verantwortlichen gerade in Klein- und Mittelbetrieben der Vorteile von CAD/CAM nicht bewußt.

Die Studie "Data Processing Opportunities in Manufacturing - Western Europe" ist englischsprachig. Sie kostet im Subskriptionspreis bis 15. Juli 3995 Mark und kann über die IDC Wiesbaden bezogen werden.