Hersteller erweitert Entwicklungswerkzeuge in Richtung J2EE

Rational verbessert Java-Support

22.06.2001
MÜNCHEN (as) - Die Werkzeugsammlung "Rational Suite 2001A" unterstützt nun die Java-Technologie gemäß der Java 2 Enterprise Edition (J2EE). Zudem wurde dem Standardisierungsverfahren "Java Community Process" (JCA) ein Vorschlag für das Mapping zwischen UML und Enterprise Javabeans(EJB) unterbreitet.

Nach dem kürzlichen Credo für Microsofts-NET-Plattform adressiert Rational nun auch die aktuellen Neuerungen der Java-Plattform. So wurden mit der Rational Suite 2001A die bisherigen Tools "Rational Suite Content Studio", "Rational Clearcase" (Software-Configuration-Management) sowie vor allem "Rational Rose" (Modellierung) angepasst beziehungsweise erweitert, um das Programmieren auf der Grundlage der Java2 Enterprise Edition (J2EE) möglichst umfassend zu begleiten. Laut Hersteller werden hierbei das Komponentenmodell Enterprise Javabeans (EJBs), Servlets sowie Java Server Pages (JSPs) unterstützt.

Konkret erlaubt das aktuelle Release von Rational Suite Content Studio die Template-Entwicklung durch die Verwendung von JSP und ermöglicht den Einsatz von J2EE Applikations-Server wie "IBM Websphere Advanced Edition" sowie "Bea WebLogic". Rational Clearcase hat als weitere Option eine Schnittstelle zu Java-IDEs (Integrated Development Environments) "Sun Forte for Java" erhalten.

Rational Rose schließlich lässt sich laut Hersteller besser mit gängigen IDEs wie "IBM Visual Age for Java", "Borland Jbuilder", Sun Forté for Java oder "Webgain Visual Café" synchronisieren. So ist sowohl ein Forward Engineering möglich, bei dem sich aus dem Modell Java-Code in der IDE generieren lässt, als auch ein Reverse Engineering, bei dem Veränderungen im Code eine Aktualisierung des Modells nach sich ziehen.

Weitere Neuerungen in Rose zielen darauf ab den Entwicklungsprozess komfortabler gestalten. So hat Rational neue Wizards und erstmals Design Patterns (Entwurfsmuster) im Angebot. Während Erstere den Entwickler komplexe Arbeitschritte abnehmen, versprechen Letztere die Gestaltung des Anwendungsmodells zu beschleunigen. Speziell für die Qualitätskontrolle bei der Entwicklung von Embedded-Software ist jetzt als Rose-Erweiterung "Rational Quality Architect Realtime" erhältlich. Diese unterstützt die Java 2 Micro Edition(J2ME), indem sie die automatische Generierung von kompletten Java Executables direkt aus dem Modell der Unified Modeling Language (UML) heraus erlaubt. Die zweite Erweiterung "Rational Test Realtime" automatisiert das Testen von Embedded-, RealTime- und verteilten Applikationen, indem es fehleranfällige Aspekte bei der Implementierung, dem Einsatz und der Ausführung sowie die Embedded-Testumgebung verwaltet. Nach Angaben der Herstellers lässt sich die Rose-Komponente für alle Testebenen einsetzen - von individuellen Software - und UML-Komponenten bis hin zu übergreifenden Systemtests inklusive Unit-, Integrations- und Gültigkeitsprüfungen.

Begleitet wird der Launch der Rational Suite 2001A von der Eröffnung des "Rational Developer Network" (RDN), ein Entwicklerportal, das künftig die Benutzer der rund 15 Tools der Rational Suite exklusiv mit Content versorgen soll. Letzterer stammt aus Rationals Initiative "E-Development Accelerators" und bietet Informationen, Training, Best Practices, Artefakte sowie Diskussionsforen. Das Portal ist über die "Rational Suite Team Unifying Platform" erreichbar.

Mapping von UML zu EJBAls Beleg für sein Java-Engagement führt Rational zudem seine Mitarbeit im JCA an. Danach unterbreitete der Hersteller zusammen mit Firmen wie Iona, Fujitsu, IBM, Inline Software, Number Six Software, Oracle, Open Cloud Limited, Softeam, Sun und Unisys Anfang Juni einen Vorschlag für das bisher fehlende standardisierte Mapping zwischen der EJB-Architektur und der UML(Nummer JSR-000026). Der als "UML Profile for EJB" bezeichnete Vorschlag beschäftigt sich derzeit mit EJB, Version 1.1 und UML 1.3 und definiert Standardrepräsentationen für EJBs in UML und soll damit die Möglichkeit eröffnen, Artefakte per Forward Engineering aus dem Modell zu erzeugen beziehungsweise aus dem Modell per Reverse Engineering Artefakte zu erzeugen. Außerdemdefiniert die Spezifikation ein Standardformat für die Speicherung von UML-Modellen, das den Inhalt von Java-Archive(JAR-)Dateien in sich aufnehmen kann.

Abb: Rational Rose ermöglicht nun die Entwicklung von Java Server Pages. Der Benutzer kann Java-Servlets hierzu auswählen, konfigurieren und rekonfigurieren. Er kann Servlet-Patterns in den UML-Diagrammen einfügen sowie den XML-basierten Servlet Deployment Descriptor erstellen und anpassen. Quelle: Rational