Geschäftsdatenanalyse

Ratgeber zum Umstieg auf SAP BI 7.0

19.11.2008
Von Jessika Kringel und Christian Micus

Augenmerk auf das Portal

Auf der Web-Oberfläche lassen sich Geschäftsdaten grafisch darstellen.
Auf der Web-Oberfläche lassen sich Geschäftsdaten grafisch darstellen.

Die SAP Portal-Infrastruktur - genauer ausgedrückt der "Usage Type EP" - ist eine Voraussetzung, um die neuen Java-basierenden BI-Funktionen nutzen zu können. Erst über die Integration in das Portal wird die weitestgehend plattformunabhängige Nutzung des BEx Web Tools möglich. Der unter Umständen anfallende Mehraufwand durch die Portaleinbindung wird jedoch gemildert durch die weiteren Möglichkeiten, welche die Portalwendung mit sich bringt (Knowledge Management, Collaboration oder den zentralen Arbeitsvorrat). Der gewöhnliche Anwender muss dagegen nicht zwangsläufig mit dem Portal selbst in Berührung kommen, sieht man einmal von dem Login-Bildschirm zu Beginn ab.

Auch wenn BI 7.0 die Version 7.0 von Netweaver (vormals 2004s) voraussetzt, lassen sich Portale von Drittherstellern sowie ältere SAP-Portalversionen weiter verwenden. In diesem Fall lässt sich das Netweaver Portal 7.0 nebst dessen Java-Laufzeitumgebung vor das ABAP-basierte BI-System geschaltet und lediglich die Inhalte in die vorhandene Portaloberfläche eingebunden.

Zudem können Firmen mehrere SAP-Portale innerhalb eines föderierten Portalnetzwerks nutzen. SAP spricht hier von einem "Federated Portal Network" (FPN), welches aus einem Hauptportal sowie weiteren eingebundenen Portalen besteht. Das Portal des BI-Systems ließe sich in ein Hauptportal integrieren. Ein solches Portal Network hat den Vorteil, dass Unternehmen ihre für BI-Funktionen reservierten Portalsysteme unabhängig von ihrer übrigen Systemlandschaft pflegen können, etwa beim Einspielen von Support-Packages.

User-Management

Im Rahmen der Upgrade-Planung sollten sich Firmen überlegen, wie ob sie die Portal/Java-Server ausschließlich für den BI-Betrieb oder auch für andere Aufgaben nutzen möchten. Dies muss bei der Gestaltung und Dimensionierung der SAP-Infrastruktur berücksichtigt werden, hat aber auch Einfluss auf das User-Management und Rollenkonzepte.

Je nach Einsatzbereich des BI-Java-Portals und vorhandener Portalinfrastruktur können müssen verschiedene Ansätze zur Ablage der User Management Engine (UME) geprüft werden. Bei einer reinen Nutzung als BI-Laufzeitumgebung würde die "UME Data Source ABAP" die meisten Vorteile mit sich bringen, da alle User des BI-Systems automatisch auch Anwender im Java-basierenden BI-Produkts wären. Diese Variante ist aber sehr statisch, da eine Migration zu anderen UME Data Sources nicht mehr möglich ist.

Verwendet das Unternehmen das Portal nicht nur für BI, kann eine LDAP-Integration sinnvoll sein. In diesem Fall ist es nicht zwingend gegeben, dass alle im Java-Server angelegten Nutzer auch dem BW bekannt sind. Firmen sollten jedoch darauf achten, die User-IDs und DNS-Namen zwischen allen im Portal eingebundenen Systemen konsistent zu halten, weil sonst ein Single-sign-on nicht möglich ist.