Ratgeber: Weltweite Content-Pflege

25.01.2006
Von Nikolai Bauer und Peter Mandl

Beispiel 1: Zentrale Lösung

Die auf IT- und TK-Zubehör spezialisierte Firma Hama in Monheim hat sich entschlossen, ihr E-Business auf eine Individuallösung auf Basis ihres bereits vorhandenen Shop- und Content-Management-Systems auszudehnen. Nach intensiver Planung fiel die Entscheidung für eine zentrale Pflege des Contents. Mittelpunkt der konzipierten Lösung bildet ein zentrales Content-Management-System, das für alle Mandanten zur Verfügung steht und ihnen so die Möglichkeit gibt, die vorhandenen Produktinformationen des umfangreichen und vielseitigen Sortiments zu nutzen. Die ERP-Systeme der Tochterunternehmen werden über standardisierte Schnittstellen an das zentrale CMS-System angebunden.

Laut Anton Bühlmeier, Leiter E-Business bei Hama, stellt der Umstieg eine große Herausforderung dar, da er ein großes Potenzial sowohl für die Verkaufskanäle als auch für die technische Infrastruktur bietet. Das Ziel sei der Aufbau einer Plattform, die einerseits Geschäftsprozesse vereinheitliche, andererseits dennoch genügend Spielraum für die individuellen und länderspezifischen Anforderungen biete.

Beispiel 2: Lieber dezentral

Nicht jedes Unternehmen kommt zum gleichen Ergebnis. Ein vergleichbares Unternehmen hat einen dezentralen Ansatz gewählt, der besser in die Gesamtstruktur passt. Die Entscheidung fiel auch hier für eine Individuallösung auf Basis eines E-Business-Frameworks, da sich zum einen eigene Systeme besser anbinden ließen und zum anderen die verkaufsunterstützenden Prozesse sehr dynamisch sind.

Der hier gewählte Ansatz setzt auf eine dezentrale Pflege des Contents mit Subscriber-Mechanismen: Ein ausländischer Mandant kann dabei selbst bestimmen, welche Informationen des Produktsortiments er von welchen Mandanten automatisch oder manuell übernimmt. Die Anbindung an das bereits mandantenfähige ERP-System erfolgt zentral.

Hauptargument für den Inhouse-Betrieb war die Sensibilität der Kundendaten, vor allem der im System hinterlegten Adressinformationen.

Fazit

Der hier vorgestellte Leitfaden zur "Internationalisierung" des Internet-Geschäfts von Handelsunternehmen kann nur einige wichtige Frage aufzeigen. Jedes Unternehmen muss eingehend seine individuelle Situation analysieren.

Der wesentliche Punkt ist, ob eine dezentrale oder eine zentrale Lösung favorisiert wird.

Handelsunternehmen unterliegen von jeher einer hohen Dynamik und müssen, wenn sich der Verkauf ändert, schnell die Software anpassen. Individuelle Lösungen sind daher meist die bessere Variante.