Mehr als 30 Prozent der Smartphone-Nutzer speichern vertrauliche Daten wie E-Mail-Passwörter auf ihrem intelligenten Handy, so eine aktuelle Studie von Motorola. 45 Prozent der Befragten verwenden keine Sicherheitssoftware für ihr Smartphone. Ginge das schlaue Mobiltelefon verloren, wären die darauf gespeicherten Daten in Gefahr. Aber nicht nur diese.
Mögliche Hintertür in die Cloud
Smartphones bieten sich geradezu an, Cloud-Dienste zu nutzen. Ein Webbrowser ist ebenso vorhanden wie die Möglichkeit, schnelle Internetverbindungen aufzubauen. Werden allerdings die Passwörter für den Cloud-Zugang auf dem Smartphone ungeschützt gespeichert, sind neben den lokalen Smartphone-Daten auch sämtliche Daten in der Cloud gefährdet, die nur über das gespeicherte Passwort geschützt sind.
BSI fordert starke Authentifizierung
Die "Sicherheitsempfehlungen für Cloud Computing Anbieter" des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fordern für den Schutz vertraulicher Cloud-Daten unter anderem eine starke Authentifizierung. Neben einem Passwort sollen weitere Faktoren abgeprüft werden, um die Berechtigung für den Cloud-Zugang besser kontrollieren zu können. Diese Anforderung gilt auch für mobiles Cloud Computing.
Es gibt bereits verschiedene Möglichkeiten einer starken mobilen Authentifizierung auf dem Markt. Grundsätzlich eignen sich diese Lösungen allerdings nur dann für die Absicherung des mobilen Cloud-Zugriffs, wenn die Cloud den jeweiligen Authentifizierungsmechanismus auch unterstützt. Zudem sind noch nicht alle mobilen Verfahren ausgereift.
- Die 10 größten Security-Risiken in der Cloud
Lesen Sie, welche Security-Risiken der Einsatz einer Public oder Hybrid Cloud birgt und was Sie dagegen tun können. - Verletzung der Vertraulichkeit und Integrität der Daten:
Eine Lokalisierung der Daten ist in einer Public oder Hybrid Cloud für den Dateneigentümer nicht mehr einfach möglich. Daher ist der Schutz der Daten auf der Infrastruktur-, Plattform und Applikationsebene häufig nicht mehr mit üblichen Mitteln zu gewährleisten. - Löschung von Daten:
Daten müssen in vielen Fällen (etwa aufgrund gesetzlicher Bestimmungen) gelöscht werden. Auch hier besteht das Risiko einer nur unzureichenden oder unvollständigen Löschung auf allen Plattformen und Datenbanken der Cloud, da die Lokalisierung der Daten nur schwer möglich ist. - Ungenügende Mandantentrennung:
Bei nicht ausreichend abgesicherter Mandantentrennung besteht die Gefahr, dass Dritte unautorisiert Daten einsehen oder manipulieren können. - Verletzung der Compliance:
Da Daten in einer Public Cloud prinzipiell in allen Ländern der Welt in deren spezifischen Rechtsordnungen verarbeitet werden können, ist die Erfüllung aller gesetzlicher Anforderungen eine wesentliche Aufgabe bei der Nutzung von Public Cloud Leistungen. - Verletzung von Datenschutzgesetzen:
Es ist nicht von vornherein klar, in welchen Ländern, Rechenzentren, auf welchen Servern und mit welcher Software die Daten gespeichert und verarbeitet werden. - Insolvenz des Providers:
Die Insolvenz eines Providers bedeutet meist nicht die Insolvenz aller Rechenzentren, die der Provider verwendet hat. Rechenzentren werden zudem bei Insolvenz mit großer Wahrscheinlichkeit an andere Provider verkauft werden. - Problematik der Subunternehmer:
Ein weiteres Problem stellt die Auftragsweitergabe an Subunternehmer dar. Der Provider wird häufig Subunternehmer für gewisse Leistungen verpflichten. In einer Public Cloud bleibt auch diese Komplexität dem Benutzer häufig verborgen (und soll ja nach der Philosophie des Cloud Computing verborgen bleiben). - Beschlagnahmung von Hardware:
Eine Beschlagnahme von Hardware kann in allen Ländern erfolgen, in denen der Provider Computing-Ressourcen nutzt. Meist werden sich Daten des Auftraggebers auf beschlagnahmten Servern befinden. - Handel mit Ressourcen wird denkbar:
Denkbar ist auch, dass Provider einen Handel mit ihren Ressourcen untereinander aufbauen und damit eine "Ressourcenbörse" realisieren wie sie in obiger Abbildung angedeutet ist. Auf dieser Börse werden Ressourcen zu einem bestimmten Preis angeboten. - Erpressungsversuche:
Die Gefahr von Erpressungsversuchen steigt, da der Personenkreis mit Administrationsaufgaben für Ressourcen der Public Cloud unüberschaubar groß ist. Das eingesetzte Personal verfügt im Allgemeinen über unterschiedliches Ausbildungsniveau und Sicherheitsbewusstsein.