Hersteller kämpft mit Klage für seine Speicher

Rambus verklagt Hitachi wegen Patentrechten

28.01.2000
TOKIO (IDG) - Rambus Inc. hat vor einem US-amerikanischen Bezirksgericht Klage gegen den japanischen Elektrogiganten Hitachi eingereicht. Dieser soll mit verschiedenen Halbleiterprodukten gegen bestehende Patentrechtsvereinbarungen verstoßen. Beobachter vermuten, Rambus wolle Hitachi damit zwingen, in die Poduktion der bislang wenig erfolgreichen Rambus-Speicher einzusteigen.

Rambus fordert in der Klage Hitachi dazu auf, entweder Produktion und Verkauf eines Großteils seiner Halbleiterprodukte einzustellen oder aber Lizenzgebühren zu entrichten. Betroffen sind dabei nicht Rambus-Speicher, sondern herkömmliche SDRAM- und DDR-SDRAM-Module sowie Mikroprozessoren der SH-Serie. Hitachi besitzt zwar eine Lizenz zur Fertigung von Rambus-Speichern. Rambus wirft Hitachi jedoch vor, die neue Technik widerrechtlich in anderen Halbleiterprodukten zu verwenden.

Hitachi ist eines von etwa 30 Unternehmen, die im letzten Jahr die Hauptspeichertechnologie von Rambus in Lizenz genommen haben. Viele Halbleiterhersteller haben die neue Technik bislang aber nur widerwillig unterstützt. Auch Hitachi hat den Startschuss für die Produktion der Rambus-Bausteine immer wieder hinausgezögert.

Yukari Yamada, Speicheranalystin bei der Gartner Group in Tokio, vermutet, dass diese Rambus-Verweigerung Auslöser der Klage gewesen sein könnte. Das größte Problem der Rambus-Technik sei die mangelnde Unterstützung der Hersteller aus der Halbleiterbranche, glaubt Yamada. Mit der Patentrechtsklage versuche Rambus, Lizenznehmer Hitachi zu zwingen, in die Rambus-Produktion einzusteigen.

Nathan Brookwood, Analyst bei Insight 64, vermutet, Rambus wolle mit der Klage gegen Hitachi ein Zeichen setzen, um auch andere Hersteller auf Rambus-Kurs zu bringen. NEC und Fujitsu, die ebenfalls auf der Rambus-Lizenzliste stehen, gaben mittlerweile bekannt, noch keine Vorwürfe wegen Patentrechtsverletzungen von Rambus erhalten zu haben. Von Hitachi, dem Ziel der ersten Rambus-Attacke, war keine Stellungnahme zu erhalten. Bislang hätten die Verantwortlichen die Anklageschrift noch nicht einsehen können, deshalb könne man die Klage nicht kommentieren, erklärte ein Firmensprecher.